HSV-Trainer zuversichtlich: "Wir werden uns am Ende belohnen"

Hamburgs Trainer Tim Walter gestikuliert. Foto: Uwe Anspach/dpa
Die Niederlage gegen Werder Bremen kommt zur Unzeit. Schon am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky), drei Tage nach dem 2:3 gegen den Nordrivalen, tritt der Hamburger SV im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den Karlsruher SC an. Es geht um den Halbfinaleinzug, es geht um viel Geld.
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Die Niederlage gegen Werder Bremen kommt zur Unzeit. Schon am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky), drei Tage nach dem 2:3 gegen den Nordrivalen, tritt der Hamburger SV im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den Karlsruher SC an. Es geht um den Halbfinaleinzug, es geht um viel Geld. "Ich glaube, dass es schwierig ist, meine Mannschaft wieder aufzubauen", sagte HSV-Trainer Tim Walter nach der verpassten Chance, den Topfavoriten Bremen hinter sich zu lassen und erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze in der 2. Fußball-Bundesliga zu übernehmen.
Wie schon eine Woche zuvor, als gegen Abstiegskandidat SV Sandhausen (1:1) mit einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit eine Niederlage verhindert wurde, so lobte Walter auch diesmal den Durchgang nach der Pause. Da war der HSV so dominant, wie er das eigentlich stets von der ersten Sekunde an sein will.
Der Schock des frühen Elfmeter-Gegentores mag zum zerfahrenen Auftritt in der ersten Hälfte beigetragen haben. Aber es bleibt die Erkenntnis: Wenn ein Rivale mutiger, aggressiver, energischer als der HSV ist, erstickt er dessen auf Ballbesitz ausgerichtete Spielweise, stürzt ihn in Konfusion. In der ersten Hälfte hatten Beobachter den Eindruck, das spielen zwei Mannschaften aus unterschiedlichen Ligen. Eigentlich hätte Werder gar mit 3:0 in die Pause gehen können.
Handspiel trifft alle Teams im Verlauf der Saison
Trainer Walter weiß, dass die Diskussionen um schwer nachvollziehbare Handregeln im Fußball unnütze Energie kosten. Alles in allem gleichen sich die umstrittensten Regeln für jedes Team im Verlauf einer Saison aus: Mal kommen sie als Bestrafung über einen, mal sind sie eine Art Belobigung. "Wir akzeptieren diese Entscheidungen, wir müssen sie aber nicht gutheißen", befand der HSV-Coach wegen der beiden Handelfmeter, die jeweils nach Videobeweisen gegeben wurden.
Aus der Partie vor dem Pokalspiel nehmen die Hamburger einen Mutmacher und eine Warnung mit. Positiv: Power und Mut sind da, in der zweiten Halbzeit aufzudrehen. Negativ: Die Mannschaft hat ihren Heimnimbus verloren, ist trotz des Rückenwindes von 25 000 Zuschauern erstmals nach 15 Partien bezwungen worden. "Diese Niederlage wirft uns nicht um", sagte Torjäger Robert Glatzel trotzig. "Wir sind trotz all der Nackenschläge in dieser Partie immer wieder zurückgekommen."
Walter findet viele lobende Worte
Walter tut gut daran, diese Phase als Blaupause für das Karlsruhe-Spiel zu nehmen - allerdings vom Start weg. Deshalb redet er seine Mannen stark, lobt sie für "ein tolles Spiel", ihren "jugendlichen Eifer" und spricht davon, dass sie es "grandios gemacht haben". Sein junges Team ist jedoch noch nicht da, wo er es haben will. "Unabhängig vom Ergebnis war auch dieses Spiel wieder eine Weiterentwicklung der Mannschaft", sagte er. Walter ist überzeugt: "Unsere Art und Weise wird sich irgendwann auszahlen."
Im Aufstiegsrennen ist der HSV vorerst auf den wertlosen vierten Platz abgerutscht. Drei Punkte fehlen auf einen Fahrstuhlplatz. Die enge Konstellation lässt kaum Prognosen zu, noch stehen zehn Spiele aus. "Es geht nicht darum, das Ergebnis immer in den Vordergrund zu stellen", mahnte der HSV-Coach. Das stimmt wohl, interessiert die Tabelle aber nicht. Walter: "Wir werden uns am Ende belohnen."