HSV patzt in Magdeburg

Magdeburgs Baris Atik (l) erzielt das Tor zum 2:1. Foto: Swen Pförtner/dpa
Der HSV kann sich langsam auf die nächste Relegation einstellen. Nach der Niederlage in Magdeburg ist Platz zwei bereits vier Punkte entfernt.
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(Update um 17 Uhr)
Der Hamburger SV droht den direkten Aufstieg in die Erste Liga ein weiteres Mal zu verpassen. Der HSV verlor am Samstag beim 1. FC Magdeburg mit 2:3 (1:1) und musste damit erneut einen Rückschlag im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga hinnehmen. Nachdem der 1. FC Heidenheim am Freitag in Fürth gewonnen hatte, beträgt der Rückstand auf Rang zwei nun vier Spieltage vor dem Saisonende bereits vier Punkte.
Vor 27 075 Zuschauern im ausverkauften Magdeburger Stadion brachte der frühere HSV-Spieler Moritz Kwarteng (32. Minute) die Gastgeber in Führung, Sonny Kittel (42.) glich vor der Pause noch aus. Baris Atik (74.) und in Tatsuya Ito (86.) ein weiterer Ex-HSVer sorgten für die Niederlage des Favoriten. Das 2:3 der Hamburger durch Ludovit Reis (90.+4) kam zu spät.
Was HSV-Trainer Walter kritisiert
"Uns hat die Konsequenz im letzten Drittel und bei den Gegentoren auch in der Defensive gefehlt", kritisierte Hamburgs Trainer Tim Walter nach dem insgesamt enttäuschenden Auftritt seines Teams. "Der Punch war nicht da. Heute sind wir leider die Gelackmeierten."
Eine Woche nach dem Sieg im Stadtderby gegen den FC St. Pauli hatte der HSV in einer unterhaltsamen Partie mehr Spielanteile, musste aber stets auf die Magdeburger Konter aufpassen. Zudem hatten die Hamburger an diesem Tag kein Glück mit Entscheidungen des Videoassistenten. Zwei Treffer wurden wegen Abseits zurecht nicht anerkannt, zudem nahm Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) einen Foulelfmeter nach Betrachtung der Videobilder zurück.
Während die Gäste mehrere gute Möglichkeiten ausließen, zeigte sich Magdeburg effizient. Kwartengs 1:0 war die erste echte Chance für die Gastgeber, Atiks 2:1 waren ebenfalls kaum nennenswerte Möglichkeiten vorausgegangen. Am Ende warteten die Magdeburger nur noch auf Fehler der Gäste, die im Angriff wenig Ideen hatten und sich noch den dritten Gegentreffer einfingen.
Hamburger leisten sich vor allem auswärts zu viele Patzer
"Wir sind immer passiver geworden, waren insgesamt nicht konsequent genug", kritisierte Hamburgs dieses Mal glückloser Stürmer Robert Glatzel. "Vor allem in der zweiten Halbzeit war es zu wenig. Das tut heute weh, wir dürfen den Kopf aber nicht in den Sand stecken."
Allerdings deutet viel darauf hin, dass der HSV ein weiteres Mal in die Relegation muss. Denn während Heidenheim und Darmstadt konstant punkten, leistet sich der HSV vor allem auswärts viel zu viele Patzer. Schon vor dem umjubelten Derbysieg gegen St. Pauli hatten die Hamburger in Kaiserslautern verloren.
"Ich erwarte mehr von uns", sagte Torwart Daniel Heuer Fernandes. "Die Gegentore fangen wir zu leicht, in der Offensive hat das Balltempo gefehlt." Weiter geht es für den HSV am kommenden Freitag gegen den SC Paderborn. Dann gilt es für die Norddeutschen, zumindest den Relegationsplatz abzusichern. (dpa/lno)