Hamburg schützt Elbfische – Senknetze und Reusen verboten

Elbfischer Wilhelm Grube schüttet in seinem Boot auf der Elbe Stint aus einer Reuse. Archiv-Foto: Schulze/dpa
Mehr Ruhe für Stint und Zander: die beiden in der Elbe heimischen Fischarten sollen in der Laichzeit besser geschützt werden. Die Neuregelung betrifft Angler wie Fischer.
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Um die in der Elbe heimischen Fischarten Stint und Zander besser zu schützen, hat der Hamburger Senat eine Verschärfung des Fischerei- und Angelgesetzes beschlossen. Damit werde während der Laichzeit der Einsatz sogenannter Senken als Fangmethode für Stinte untersagt, teilte Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne) mit. Zudem dürften künftig in der Laichzeit auch keine Zanderreusen mehr verwendet werden.
„So tragen wir dazu bei, die Lebensbedingungen für die Populationen von Stint und Zander in unseren Hamburger Gewässern zu verbessern und die Attraktivität des Lebensraums Elbe zu erhöhen“, sagte er.
Mehr Schutz für Stint und Zander
Bisher war der Einsatz von Senken erlaubt, um Anglern das Fangen von Köderfischen für den Eigenbedarf zu erlauben. Das führte aber dazu, dass die Netze auch für Massenfänge von Stinten beim Laichen zum Einsatz kamen. Während mit der Senatsentscheidung nun die Senken während des gesamten Laichzeitraums des Stintes tabu sind, können Angler die Fische für den Eigenbedarf weiterhin mit Handangeln fangen.
Auch sind lediglich Zanderreusen verboten. Reusen, wie sie insbesondere zur Aalfischerei im Frühjahr Verwendung finden, bleiben erlaubt.
Elbe: Stint in seinem Lebensraum bedroht
Um umfangreichere Daten zu Population, Lebensräumen, Lebenszyklus des Stints in den Hamburger Gewässern zu erhalten, führt die Umweltbehörde mit wissenschaftlicher Begleitung seit 2020 eine Studie durch, deren Ergebnisse 2025 vorliegen sollen. Sie soll das Wissen rund um den Leitfisch der Elbe erhöhen.
Der Stint lebt im Mündungsbereich von Elbe und Weser in der Nordsee und kommt im Winter zum Laichen in die Flüsse. In der Elbe etwa finden sich Laichplätze bei Altengamme. (dpa/pm)