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Haushalt

Heinbockel kann weiter investieren

Das Dachgeschoss der Alten Schule in Hagenah soll für die Jugendarbeit ausgebaut werden. Hierfür sind 390 000 Euro im aktuellen Haushalt eingeplant. Voraussetzung ist allerdings, dass 215 000 Euro an Zuschüssen fließen. Foto: Helfferich

Das Dachgeschoss der Alten Schule in Hagenah soll für die Jugendarbeit ausgebaut werden. Hierfür sind 390 000 Euro im aktuellen Haushalt eingeplant. Voraussetzung ist allerdings, dass 215 000 Euro an Zuschüssen fließen. Foto: Helfferich

Der Gemeinde Heinbockel ist gut aufgestellt. Sie ist schuldenfrei und hat 1,7 Millionen Euro auf der hohen Kante liegen. Damit kann sie weiterhin in die Zukunft investieren.

Von Susanne Helfferich Samstag, 22.01.2022, 13:00 Uhr

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Heike Borowski aus der Verwaltung brachte am Donnerstagabend gute Nachrichten mit zur Ratssitzung der Gemeinde Heinbockel. Die Mitarbeiterin der Kämmerei legte den Jahresabschluss für 2019 vor. Und der schließt mit einem Überschuss von 400.000 Euro ab. Die liquiden Mittel lagen demnach Ende 2019 bei 1,1 Millionen Euro, die trotz Investitionen bis Ende 2020 nur leicht auf rund 950.000 Euro zurückgegangen sind.

Auch das vergangene Jahr wird voraussichtlich mit einem Plus von 200.000 Euro abschließen, so dass die liquiden Mittel bei Jahresende 2021 auf 1,15 Millionen Euro geschätzt werden. Allerdings sind hiervon bereits 780.000 Euro für bereits begonnene Investitionen verplant. Dies sind das Regenrückhaltebecken im Baugebiet Brambusch (160.000 Euro), die Sanierung Unterer Kamp (130.000 Euro), die Erschließung des Baugebietes Kakener Weg (70.000 Euro), der Ankauf von Bauland im Baugebiet Kötnerende (378.000 Euro) und die Erschließung des Gewerbegebietes Trift (43.000 Euro).

Neubaugebiete zahlen sich bei Einkommenssteuer aus

Insgesamt verfüge die Gemeinde derzeit über ausreichende Reserven, um alle geplanten Maßnahmen umzusetzen, heißt es in dem Vorbericht zum aktuellen Haushaltsplan für dieses Jahr, zumal sie schuldenfrei ist. „Die Gemeinde hat zudem durch die noch vorhandenen Baugrundstücke die Möglichkeit, für mehr Liquidität zu sorgen.“ Allerdings sollten mit Blick auf mögliche Auswirkungen der Corona-Krise die Ausgaben sorgfältig abgewogen werden.

Das sind die stärksten Einnahmequellen: Die Steuern machen 78 Prozent der Einnahmen aus. Sie bringen der Gemeinde Heinbockel 1,164 Millionen Euro ein. Dabei sind es insbesondere die Einkommenssteueranteile, die seit 2010 eklatant gestiegen sind und 2019 einen bisherigen Höchststand von deutlich 713.000 Euro erreicht hatten. Für dieses Jahr werden 710.000 Euro berechnet. Da zahlen sich die Neubaugebiete in der Gemeinde aus. An zweiter Stelle stehen die Finanzhilfen für die beiden Kindertagesstätten in Hagenah und Heinbockel mit 201.000 Euro.

Personalkosten steigen

Die größten Ausgabeposten sind die Transferleistungen (730.500 Euro), und da insbesondere die Kreisumlage (474.000 Euro) und die Samtgemeindeumlage (227.000 Euro). An zweiter Stelle steht das Personal. Die Erweiterung des Betreuungsangebotes in den Kindergärten lässt die Kosten steigen, auf 421.900 Euro. Die Sach- und Dienstleistungen liegen mit 234.000 Euro an dritter Stelle. So wurden für die Straßenunterhaltung 55.000 Euro eingesetzt, 33.000 Euro allein für die Sanierung eines Fußweges. Abschreibungen machen 115.400 Euro aus.

Das leistet sich die Gemeinde: Die Gemeinde Heinbockel hat in den vergangenen Jahren tüchtig in die Kindertagesstätte im Ortsteil Hagenah investiert. Dort wurde in der Alten Schule eine Krippe eingerichtet. Eine Konsequenz aus der regen Bautätigkeit. Wo junge Familien hinziehen, muss auch die Kinderbetreuung gesichert sein. Dieserart geht es nun weiter: Die Gemeinde will in diesem Jahr mit der Erschließung des Baugebietes Kötnerende im Ortsteil Heinbockel beginnen. 400.000 Euro sind hierfür eingeplant. Und es soll mit dem Ausbau des Dachgeschosses der Alten Schule losgehen, wo der Jugendförderverein Räume bekommen soll. Voraussetzung ist, dass Zuschüsse fließen. 390.000 Euro sind für den Ausbau eingeplant, bei einem Zuschuss von 215.000 Euro.

Gemeinde kann alles aus eigenen Mitteln finanzieren

Weitere Investitionen: die Sanierung der Bushaltestelle in der Ortsmitte von Heinbockel mit 60.000 Euro (Zuschuss: 20.000 Euro), die Neugestaltung des Dorfplatzes Hagenah mit 20.000 Euro, Spielgeräte für die Krippe mit 10.000 Euro, die zusätzliche Erschließung des Baugebietes Kakener Weg in Heinbockel mit 10.000 Euro und der weitere Breitbandausbau mit 25.000 Euro. Hinzu kommen noch die geplanten Investitionen aus den Vorjahren.

„Die Gemeinde kann alles aus eigenen Mitteln finanzieren“, erklärte Heike Borowski, und am Ende blieben noch gut 300.000 Euro übrig. Dank der sparsamen und umsichtigen Haushaltsführung der vergangenen Jahre bleibe sie schuldenfrei. Trotz steigender Kosten sei Heinbockel gut aufgestellt. Der Haushaltssatzung wurde einstimmig zugestimmt.

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