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Ausblick auf 2022

Im Natureum treffen sich die Elemente zum Date

Das Natureum in Balje.

Das Natureum in Balje.

„Den Umständen entsprechend gut“ – so sei das Jahr gelaufen, sagt Lars Lichtenberg, Leiter des Natureums in Balje. Der Ausblick auf 2022 ist optimistisch: Da steht die Chemie im Vordergrund und eine Falknerin wird mit Greifvögeln arbeiten.

Von Susanne Helfferich Samstag, 25.12.2021, 17:00 Uhr

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„Den Umständen entsprechend gut“ – so sei das Jahr gelaufen, sagt Lars Lichtenberg, Leiter des Naturkundemuseums Natureum in Balje. Das zweite Jahr mit Corona habe natürlich Spuren hinterlassen, bei den Besucherzahlen und damit bei den Einnahmen. 5000 Besucher weniger im Vergleich zu anderen Jahren seien es gewesen.

Der Lockdown bis Mitte März und dann die erneute Schließung im April und Mai hatte zur Folge, dass die Aktionstage in den August geschoben wurden. „Das merkt man schon, wenn sich die sonst so besucherstarken Veranstaltungen ballen.“ Die Museumsbesucher machen sich eben nicht jedes Wochenende auf den Weg nach Balje.

Pferde-Ausstellung kommt gut an

Für die Mitarbeitenden sei es eine anstrengende Zeit gewesen. „Mitte März von null auf 100 und dann vier Wochen später wieder von 100 auf null“, die Ungewissheit Anfang des Jahres, wann der Betrieb wieder hochfahren kann und die große Enttäuschung, als wieder alle Museen schließen mussten. „Zu der Zeit gab es nur zwei Infizierte in Nordkehdingen“, erinnert Lichtenberg.

Hinzu kam, dass die Besucher insgesamt eher vorsichtig und zurückhaltend waren. Und manche Attraktion – etwa das Showprogramm beim Tag des Pferdes – musste wegfallen, weil sich die Gruppe vorher nicht zum Training treffen durfte.

Dennoch fanden rund 30.000 Besucher den Weg nach Balje. Gut besucht sei die Pferdeausstellung, die das Natureum- Team für die Saison 2020 konzipiert hatte und über den Winter aktualisierte und überarbeitete. „Das hat geholfen, die Kosten zu senken.“ Geholfen hatte auch die Kurzarbeit – rund vier Wochen im vergangenen Jahr und sechs Wochen in diesem – und die November- und Dezemberhilfen 2020. Hinzu kam im vergangenen Jahr der Sonderzuschuss des Landkreises in Höhe von 80.000 Euro. Auch in diesem Jahr floss Geld: Über den Landschaftsverband wurden Hilfen des Landes verteilt, 39.000 Euro sprangen dabei fürs Natureum heraus. „Wir hoffen, dass wir so über die Runden kommen, so dass der Landkreis wesentlich weniger gefordert ist.“ Unterm Strich sei die Liquidität gesichert.

Erinnerungen an schlechten Chemie-Unterricht vergessen

So geht der Museumsleiter mit einem durchaus positiven Blick ins neue Jahr. Seit Anfang der Woche ist das Natureum in der Winterpause. Was nicht heißt, dass sich die Mitarbeiter ausruhen. „Wir arbeiten mit Elan an unserer neuen Sonderausstellung, die vierte, die das Natureum selbst konzipiert und umsetzt. Unter dem Titel „Bausteine der Chemie“ soll quasi ein Dating für Elemente geschaffen werden. „Von allen höre ich, dass sie sich nicht gerne an den Chemieunterricht in der Schule erinnern. Experimente klappten selten und meistens stank es. Diese Ausstellung soll die Erfahrungen vergessen machen“, so Lichtenberg.

Ein Rundumschlag soll zeigen, was Chemie überhaupt ist, wo sie im Alltag vorkommt. „Wir wollen diese Wissenschaft greifbar machen.“ Es werde eine didaktische Ausstellung, dominiert vom größten Exponat: ein elf Meter breites und drei Meter hohes Periodensystem. Hilfreich: Die Museumspädagogin Meike Hillrichs ist studierte Chemikerin.

Uhu als neuer Bewohner des Natureum

Geplant sei auch, mit den drei großen Stader Chemieunternehmen, AOS, Dow und Olin, zusammenzuarbeiten, die die Ausstellung auch finanziell unterstützen. Außerdem soll es einen Tag der jungen Forscher geben, bei dem Schulen ihre Forschungsprojekte mit Schwerpunkt Chemie vorzustellen können.

Eine weitere Attraktion wird eine Greifvogelvoliere sein. Fünf Meter hoch soll sie sein und einen Durchmesser von zehneinhalb Metern haben. Hintergrund ist, dass eine Tierpflegerin des Natureums auch Falknerin ist. Dadurch werden auch Flugshows das Angebot bereichern. Besuchermagnet wird sicher der Uhu, der im Natureum einziehen wird.

Winterpause

Das Natureum macht Winterpause. Bis einschließlich 7. Januar bleibt das Museum geschlossen. Ab Sonnabend, 8. Januar, ist wieder sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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