Jetzt ist alles startklar auf „Deck 2“

Simone Kleinheinz (links) und Tina Makareinis-Chamouni haben in der Malerschule ihre Kreativwerkstatt eingerichtet. Foto Michaelis
Im Obergeschoss der Buxtehuder Malerschule gibt es ab sofort Kunst und Kreatives zum Kaufen und zum Selbermachen. Seit knapp vier Wochen läuft das erst einmal auf zwei Jahre befristete Projekt.
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Es klingt ein bisschen nach Schicksal. Tina Makareinis-Chamouni hatte nach ihrem Studium zur diplomierten Produktdesignerin Textil ihre Arbeiten auf Märkten und Messen sowie im Internet angeboten. „Aber das war mir zu anonym“, sagt sie. Als sie im TAGEBLATT von der Entwicklung rund um die Malerschule las, arbeitete die Buxtehuderin gerade an einem Konzept für ein eigenes Ladenlokal.
„Ich wurde von der Stadt gut aufgenommen“, sagt die gebürtige Cuxhavenerin, die in Stade aufgewachsen ist und sich in der Region auskennt. Der Kontakt mit der Stadt, die für eine Übergangszeit von zwei Jahren Nutzer für die Malerschule suchte, kam über die Wirtschaftsförderin Kerstin Maack zustande. Sie war es auch, die Makareinis-Chamouni und ihre Geschäftspartnerin Simone Kleinheinz zusammenbrachte. Beide sind gleichberechtigt. Seit knapp vier Wochen läuft das erst einmal auf zwei Jahre befristete Projekt. Am morgigen Sonnabend gibt es noch einmal eine Eröffnung mit geladenen Gästen aus der Stadtverwaltung und der Politik.
Was machen die beiden? Die Unternehmerinnen haben im ersten Obergeschoss der Malerschule einen Marktplatz für Kreative und für junges Design eingerichtet. Kreative können sich einmieten, Material und Maschinen zur Herstellung von Wohnaccessoires, Mode, Kunst und Unikaten „made in Buxtehude“ nutzen. Bei ihrer Arbeit können die Designer von potenziellen Käufern beobachtet werden. Die Designerinnen – bekannt auch durch ihre Labels „Handkuss“ und „Makouni“ – ermöglichen anderen Künstlern und Kunsthandwerkern auch, eigene Workshops und Kreativevents anzubieten. Sie wollen den Ausstellenden auch Hilfestellung geben und beratend tätig werden. „Wir hatten schon einen Fall“, sagt Makareinis-Chamouni, „da hat jemand sein Produkt zu billig verkauft.“ Die Materialkosten waren eingerechnet, der eigene Arbeitslohn nicht.
Wieso die Malerschule? Das stadteigene Baudenkmal steht seit Anfang April dieses Jahres leer. Ende März musste die traditionsreiche Maler- und Lackiererfachschule aufgrund von Nachwuchsmangel schließen. Die Hansestadt Buxtehude hat 150 000 Euro für eine Zwischenlösung in dem 1853/1854 als Steingutfabrik errichteten Gebäude bereitgestellt. Wenn sich die Idee „Deck 2“ bewährt, ist eine Fortsetzung möglich. Wenn nicht, braucht die Stadt Buxtehude eine neue Idee.
Weitere Projekte und Termine: Am Sonntag, 11. Dezember, steht von 11 bis 17 Uhr der Adventsmarkt „Fette Beute“ im Kalender; weitere Aussteller sind willkommen. Am 4. Dezember, 10 bis 16 Uhr, gibt es einen Kursus zur Herstellung von Glasperlen (Anmeldung erforderlich). Weitere Infos gibt es auf der Homepage.
Außerdem gibt es jeden Sonnabend von 10 bis 14 Uhr für Groß und Klein ein Kreativangebot. Jede Woche soll es ein neues kreatives Projekt sein, bei dem sich die Teilnehmer gestalterisch ausprobieren können.Mal mit Holz oder Metall, Stoff und Papier.
Die Materialien werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. „Innerhalb einer Stunde kommt jeder zu einem tollen Ergebnis und darf sein individuelles, selbst gestaltetes Werk mit nach Hause nehmen. Die Kursgebühr beträgt 10 Euro pro Person und Stunde.