Künstler Mathias Lanfer installiert Skulptur vor Verwaltungsgebäude

Die Skulptur „Stader Luft“ von Mathias Lanfer ist Teil der neuen Ausstellung der Kunstsammlung Viebrockhaus und steht vor dem Verwaltungsgebäude der Viebrockhaus AG in Harsefeld. Foto Weber
Die Kunstsammlung Viebrockhaus in Harsefeld wächst – mit der vierten Ausstellung, die am Freitag, 24. Mai, beginnt, kommen Arbeiten des Künstlers Mathias Lanfer hinzu. Unter dem Titel „53° NORD_1160°C“ wird eine Auswahl von Skulpturen, Videos und Wandarbeiten gezeigt.
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Laut Kurator Matthias Weber gehört der Künstler zu den profiliertesten Bildhauern Deutschlands. Sein Werk wurde in vielen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. Anlässlich des 1050-jährigen Bestehens Harsefelds bringt Weber einige Skulpturen der Ausstellung neben der Ausstellung im Viebrockhaus auch in den Harsefelder Stadtraum. So wird eine Skulptur im Klosterpark, eine am Rathaus und eine weitere vor dem Verwaltungsgebäude der Viebrockhaus AG stehen. Exemplarisch für die Kunst Mathias Lanfers sei das Video „H_Milch, #5“ (2015), das auch auf der Homepage des Künstlers zu sehen ist. Kurator Weber dazu: „Es geht in diesem Video-Loop um plastisches Handeln mit Bezug zum Menschen, um die Demonstration eines fortlaufenden Prozesses in seinen allmählichen Veränderungen.“
Mathias Lanfer, der 1961 geboren wurde und an der Rijksakademie Amsterdam und der Düsseldorfer Kunstakademie bei Tony Cragg studiert hat und heute in Heiligenhaus arbeitet, ist Bildhauer. Er interessiert sich im Besonderen für die Vorgänge, aus denen heraus skulpturale Prozesse und Werke entstehen. Seit den 90er Jahren sind Metall und thermoplastischer Kunststoff seine favorisierten Werkstoffe, die nur in aufwendigen technischen Verfahren in eine Form gebracht werden können. Den Aufwand und das Zusammenspiel von Vorausplanen, Zulassen und spontanen Entscheidungen sieht man den Skulpturen später kaum an. Das betrifft das Schmieden und Biegetechniken am Roboter ebenso wie den partiellen Überzug mit dem Kunststoff mittels Eintauchvorgängen in einer „thermischen Wanne“, wobei das Fließverhalten an den Fäden und unregelmäßigen Verdichtungen ablesbar bleibt.
Die Skulpturen verfügen über Spiralen und regelmäßige Stege, Schichtungen und Lamellen, die an Turbinen – überhaupt an technische Apparaturen erinnern und doch etwas Wesenhaftes besitzen. Sie wirken vital und filigran, sie verbinden kantige mit biomorphen Partien, sind durchsichtig oder spiegeln. Die konvexen Wölbungen und die verschobenen Reihungen evozieren einen Sog der Bewegung. Die Werkgruppe der „SPAMS“, die im Zentrum der Ausstellung der Reihe der Harsefelder Formate stehen, finden wir an drei Standorten im Außenraum und zusätzlich in verschiedenen Entwurfs- und Planzeichnungen. Die Skulpturen werden auf niedrigen Betonsockeln präsentiert.
Die Ausstellung „53° NORD_1160°C“ ist bis Freitag, 13. September, im Verwaltungsgebäude der Viebrockhaus AG, Grashofweg 11 in Harsefeld, zu sehen. Informationen und Anmeldung per E-Mail an die Adresse kunstsammlung@viebrockhaus.de oder unter der Rufnummer 0 41 64/ 8 99 16 06.