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88,8 Prozent der Stimmen

Matthias Riel wird Jorker Bürgermeister

Matthias Riel (parteilos) hat es geschafft – im zweiten Anlauf: Am 1. November 2019 wird er die Nachfolge von Bürgermeister Gerd Hubert (BVJ) im Rathaus der Gemeinde Jork antreten. Für den 47-Jährigen aus Jorkerfelde stimmten 88,8 Prozent der Wähler.

Von Björn Vasel Sonntag, 26.05.2019, 22:57 Uhr

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Dass Matthias Riel auf einen deutlichen Sieg zusteuerte, war bereits kurz nach Schließung der Wahllokale klar. „Lühe“ meldete am Sonntag um 18.30 Uhr: 90,31 Prozent für den Ersten Gemeinderat und Diplom-Verwaltungswirt Riel. Als der zukünftige Bürgermeister um Punkt 20.45 Uhr mit seiner Ehefrau Gila durch die Tür des Gemeindehauses der St. Nikolai-Kirche in Borstel trat, brandete Beifall auf – Kollegen, Freunde, Bürger und Unterstützer aus den Reihen von CDU, BVJ, SPD, FDP und Grünen feierten den neuen Rathaus-Chef. Der BVJ und die Parteien hatten den Einzelbewerber im Wahlkampf unterstützt.

Riel strahlte. „Ich bin total beeindruckt und überwältigt von diesem Wahlergebnis“, sagte der 47-Jährige. Er dankte seinen Unterstützern und den Kollegen aus dem Rathaus. „Dieses Ergebnis ist eine tolle Motivation, eine größere gibt es nicht“, sagte Riel. Er blieb auf dem Teppich: Er persönlich habe mit „etwas weniger Stimmen gerechnet“. Das hervorragende Ergebnis zeige, wie groß das Vertrauen der Bürger in ihn, seine bisherige Arbeit und sein Zukunftsprogramm sei. Rund 5600 Stimmen, das sei eine „grandiose Unterstützung“ – und zugleich auch eine Verpflichtung. Die Übergabe der Amtsgeschäfte am 31. Oktober werde „geräuschlos“ über die Bühne gehen.

Gegenüber dem TAGEBLATT kündigte Riel an, dass er 2026 – am Ende seiner siebenjährigen Amtszeit – erneut kandieren will. Dann wäre er 55 Jahre alt. „Die Gemeinde Jork ist meine Heimat“, unterstrich der Wahlsieger.

Mit ihm freuten sich die Vorsitzenden von CDU und Bürgerverein Jork, Bernd Sänger und Klaus Hubert. Sie hatten eine „Wahlparty“ im Gemeindehaus in Jork-Borstel auf die Beine gestellt. „Wir haben schon 2011 auf den Richtigen gesetzt“, sagte Bernd Sänger (CDU). Dass Matthias Riel jetzt im zweiten Anlauf endlich das Rathaus erobert habe, freue ihn sehr: „Die Fachkompetenz Riels ist unbestritten.“

  • Wahlberechtigte 10.068
  • Wahlbeteiligung 63,79 %
  • Gültige Stimmen 6301, davon:Matthias Riel 5595 (88,8%), Nein-Stimmen 706 (11,2%)

„Er hat es verdient“, sagte Klaus Hubert (BVJ). Das Ergebnis zeige, dass es richtig gewesen sei, gemeinsam einen Kandidaten zu unterstützen – parteiübergreifend. In dasselbe Horn stieß SPD-Chef Ernst Tilsner: „Ich bin überzeugt, dass er die Gemeinde Jork in den nächsten sieben Jahren gut voranbringen wird.“ Er begrüßte, dass Riel mit neuer Beteiligungskultur mehr Demokratie wagen will: „Das ist ein Trend unserer Zeit, die Bürger wünschen sich mehr Mitbestimmung.“ Riel sei ein „Glücksfall für Jork“, stimmte FDP-Chef Peter Rolker in das Loblied auf den künftigen Bürgermeister ein. Dem pflichtete Harm-Paul Schorpp (Grüne) bei: „Wir, die Ratsmitglieder, werden mit ihm einen für alle Bürger in der Gemeinde Jork guten Weg beschreiten können.“

Die Wahlbeteiligung lag bei der Bürgermeisterwahl bei 63,79 Prozent – etwas mehr als 2011. Auch die 16- und 17-Jährigen sowie die EU-Bürger durften ihre Stimme am Sonntag abgeben – wie bei Kommunalwahlen üblich.

Damit hat es Riel jetzt im zweiten Anlauf geschafft, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Jork zu werden. Im September 2011 hatte der Diplom-Verwaltungswirt knapp und überraschend verloren, der heutige Bürgermeister Gerd Hubert (BVJ) konnte die Wahl damals mit einem Vorsprung von 97 Stimmen für sich entscheiden (50,84 Prozent; 2904 Stimmen). Riel war seinerzeit als Parteiloser für die CDU, unterstützt von der SPD, in das Rennen gegangen und hatte die Wahl mit 49,15 Prozent (2807 Wähler) verloren. Trotzdem steckte Riel nicht den Kopf in den Sand. „Demokratie ist Demokratie. Doch in jeder Niederlage steckt auch eine Chance“, sagt der 47-Jährige im Rückblick – und behielt recht. Er hat sein Ergebnis nun verdoppelt – auf knapp 5600 Stimmen.

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