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Mühlenfest erinnert an das alte Moisburg

Gut besucht: Blick aus dem Moisburger Amtshaus auf das Geschehen beim Mühlenfest mit der historischen Wassermühle im Hintergrund. Foto Lepél

Gut besucht: Blick aus dem Moisburger Amtshaus auf das Geschehen beim Mühlenfest mit der historischen Wassermühle im Hintergrund. Foto Lepél

Das neue Konzept für das Mühlenfest in Moisburg ist aufgegangen. Den ganzen Tag über kamen Besucher in die historische Amtswassermühle und ließen sich erklären, wie dort früher gemahlen wurde.

Von Sabine Lepél Sonntag, 16.09.2018, 17:15 Uhr

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Bei Führungen erfuhren die Besucher mehr zur Mühlentechnik und das Müllerhandwerk. Und auch im Amtshaus und auf dem Platz davor genossen die Menschen das neue Angebot mit Essen, Musik und Tänzen sowie vielen Mitmach-Aktionen für jedes Alter.

Für einen Tag lebte die besondere Geschichte Moisburgs durch die gelungene Veranstaltung des Mühlenmuseums wieder auf. Rund um Amtshaus und Wassermühle zeigten Handwerker, wie Münzen geprägt, Papier hergestellt und Bier gebraut wurden. All das gab es im historischen Moisburg auch. Ein Drechsler, ein Seiler, ein Zimmermann und ein Schmied führten ihre Handwerkskunst vor. Kleine und große Besucher durften die alten Techniken selbst ausprobieren. „Wir sind schon seit fast vier Stunden hier“, sagte eine Besucherin. „Unsere Enkelin möchte gar nicht nach Hause. Sie entdeckt immer wieder etwas Neues, das sie ausprobieren möchte.“ Für Kinder gab es ein umfangreiches Mitmach-Programm: Sie konnten zum Beispiel Papier herstellen, ein Wasserrad bauen, dem Seiler helfen oder Getreide in kleinen Handmühlen mahlen.

Und auch die Erwachsenen konnten in Moisburg einen entspannten Sonntag genießen und dabei von vergangenen Zeiten träumen. Wie früher boten Händler auf einem kleinen Markt unter anderem Handwerkszeug, Papier, Honig und Schönes mit historischem Flair für Haus und Garten an. Die Hollenstedter Blasmusik-Kapelle sorgte für den musikalischen Rahmen, und die Mitglieder des Hollenstedter Volkstanzkreises zeigten ihre Tänze. Am Nachmittag sorgte das große Kuchenbuffet im Amtshaus für eine lange Schlange. Auf die Brau- und Fischzuchttradition im alten Moisburg bezogen sich die Heringsbraterei und das selbstgebraute Bier, das einige Mühlenfest-Besucher verköstigten. Natürlich durften auch das traditionelle frische Amtsmühlenbrot und die beliebte Mühlentorte aus Buchweizenmehl nicht fehlen.

Bereits um 1379 wurde die Moisburger Wassermühle urkundlich bezeugt. Der Kern des heutigen Gebäudes entstand um 1723. Seit 1985 beherbergt die ehemalige Amtswassermühle das zum Freilichtmuseum am Kiekeberg gehörende Mühlenmuseum Moisburg. Die Mühle ist eine der letzten noch voll funktionstüchtigen Mühlen in der Region. Von den drei originalen Wasserrädern ist eines bis heute in Funktion. Das Innere der Mühle zeigt den historischen Zustand der 30er Jahre. Damals wohnte der Müller Arnold Fitschen mit seiner Familie in dem alten Mühlengebäude.

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