„Neuer Torjäger": Muheim überzeugt im HSV-Endspurt

Hamburgs Miro Muheim (links) feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen SpVgg Greuther Fürth. Foto: Axel Heimken/dpa
Miro Muheim blüht in der Schlussphase der 2. Fußball-Bundesliga beim Hamburger SV auf. Die von den Rückrunden der letzten Jahre traumatisierten Hanseaten halten sich einen Spieltag vor Saisonende weiter im Rennen um den zweiten Tabellenplatz – auch dank des Schweizers.
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„Mein neuer Torjäger hat wieder mal einen 'reingezimmert“, sagte HSV-Trainer Tim Walter nach dem 2:1 gegen Greuther Fürth. Gegen Fürth traf Muheim nicht nur mit einem schönen Schlenzer aus 16 Metern zum 1:0, sondern ließ auch Gegenspieler Ragnar Ache ein ums andere Mal keine Chance im Zweikampf.
Defensiv solide, auch unter Druck schnell und lösungsorientiert im Aufbauspiel - und neuerdings auch torgefährlich. Der 25-Jährige, seit dieser Saison fest in Hamburg, sammelt aktuell Argumente, um auch im Falle eines möglichen Aufstiegs eine ernsthafte Überlegung für die linke Abwehrseite zu sein. „Nachdem er schon sehr viel Kritik abbekommen hat, hat er in den vergangenen zwei Wochen total überzeugt“, sagte Walter.
Chancen nach schwachem Einstieg genutzt
Bis weit ins Frühjahr hinein noch ein Unsicherheitsfaktor mit hoher Fehlerquote, hat sich Muheim besonders in der Offensive zu einem wichtigen Faktor entwickelt. Seit Beginn der Rückrunde konnte der Schweizer fünf Vorlagen verbuchen, dazu kamen nun zwei Treffer mit starken Leistungen in den letzten beiden Spielen gegen Greuther Fürth und Jahn Regensburg. Kommt der Aufschwung gerade noch rechtzeitig?
Dass Muheim diese Chancen nach mehreren schwächeren Leistungen bekam, hat er auch der Verletzung von Noah Katterbach zu verdanken. Ein Kreuzbandriss hat die Leihgabe des 1. FC Köln außer Gefecht gesetzt. Der 20 Jahre alte Nachwuchsspieler Bent Andresen ist (noch) keine Alternative. Eine angespannte Personallage, die Muheim auf der Linksverteidigerposition quasi unantastbar macht. „Jeder weiß, was er für Qualitäten hat, dass wir ihn brauchen“, sagte Torhüter Daniel Heuer-Fernandes.
Hamburger träumen weiter von direktem Aufstieg
„Ich will weitermachen“, sagte Muheim mit Blick auf seine jüngsten Leistungen. „Wenn mal einer 'reingeht, bekommt man mehr Selbstvertrauen, es ab und zu mal zu versuchen.“
Gegen Fürth versuchte er es gleich mehrfach – und ein Schuss fand auch den Weg ins Tor. Ein weiterer Muheim-Treffer, der „brutal weitergeholfen“ habe, sagte Heuer-Fernandes, der dem 25-Jährigen auch defensiv eine gute Leistung bescheinigte. „Ich freue mich jetzt. Aber morgen geht es schon wieder weiter“, sagte der Schweizer am späten Samstagabend.
Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/Sky) trifft der HSV im letzten regulären Saisonspiel auf den bereits abgestiegenen SV Sandhausen. Minimum Platz drei ist den Hamburgern sicher, aber man glaube noch an Platz zwei und den direkten Aufstieg, sagte Muheim. Dafür müsste der Tabellenzweite Heidenheim im Parallelspiel gegen den Tabellen-17. Regensburg patzen und die Hamburger gewinnen. Sicher ist: Der HSV könnte eine weitere Top-Leistung seines mit frischem Selbstvertrauen betankten Aufsteigers sicherlich gebrauchen, um selbst die Chance auf den Aufstieg nutzen zu können. (dpa)