S-Bahn wird fit für die Zukunft

Eine neue S-Bahn vom Typ „ET490“ des Herstellers Bombardier Transportation. Bei diesen topmodernen Züge hat Hamburg die Bestellung jetzt von 60 auf 72 Züge erhöht. Foto: Bockwoldt/dpa
277 Millionen Passagiere nutzten im vergangenen Jahr die sechs Linien – Ein Zuwachs von 3,6 Prozent. Besonders große Zuwächse gab es auf der S1 zum Flughafen sowie auf der S3 in Richtung Stade. Eine Reihe von Maßnahmen soll auf die entstehenden Engpässe reagieren.
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Wegen des Ansturms stößt das System S-Bahn unübersehbar an seine Grenzen. Auf die zunehmenden Engpässe reagieren Stadt und S-Bahn nun "mit dem größten Modernisierungs- und Ausbauprogramm der vergangenen 20 Jahre"' wie S-Bahnchef Kay Uwe Arnecke gestern ankündigte. "Für die S-Bahn Hamburg beginnt in diesem Jahr die Zukunft."
Das sind die wichtigsten Maßnahmen:
Neue Züge: Hamburg will die Bestellung der topmodernen S-Bahnzüge der Reihe ET 490 von 60 auf 72 erhöhen. Bis Ende 2018 sollen 60 Exemplare ausgeliefert sein, im Anschluss folgte das nachgeorderte Dutzend. Dank der Neubeschaffungen soll sich der gesamte Fuhrpark bis Ende 2018 um 20 auf 184 Züge erhöhen.
Re-Design: Die S-Bahn lässt nach und nach auch 112 Züge des Modells ET 474 auffrischen. Sie erhalten unter anderem Durchgänge zwischen den Wagen und ein neues Infosystem für die Fahrgäste.
Bahnhöfe: Im Sommer beginnt der Bau der Station an den Elbbrücken, 2018 der des Bahnhofs Ottensen. Ab Sommer 2017 werden die Stationen im Citytunnel (Jungfernstieg, Stadthausbrücke, Landungsbrücken) erneuert.
Automatischer Betrieb: Mittelfristig sollen Hamburgs S-Bahnen automatisch aus den Stellwerken heraus gesteuert werden. Dann wären Züge ohne Fahrer möglich.
Neue Strecken: Die Planungen für die Elektrifizierung der bisherigen AKN-Linie 1 (Hamburg-Eidestedt - Kaltenkirchen) laufen. Der Bau soll 2018 starten und 2021 abgeschlossen sein. Den Betrieb übernimmt die S-Bahn unter der Linienbezeichnung S21.
WLAN: Nach den U-Bahnhöfen sollen nun auch die S-Bahnhöfe kostenlose WLAN-Zugänge erhalten. Im ersten Halbjahr beginnt zunächst eine Testphase auf der S3/S31 an den vier Stationen zwischen Hammerbrook und Harburg. Arnecke: "Ziel ist es, alle 68-S-Bahnstationen auszustatten." In den Zügen ist vorerst kein WLAN geplant.