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Schüler aus Presqu’île de Brotonne sind zu Gast

Möchten über soziale Netzwerke in Kontakt bleiben: Austauschschüler des Collège Victor Hugo und der Oberschule Jork. Foto: Albus

Möchten über soziale Netzwerke in Kontakt bleiben: Austauschschüler des Collège Victor Hugo und der Oberschule Jork. Foto: Albus

Austauschschüler des Collège Victor Hugo in Caudebec-en-Caux waren zu Gast an der Oberschule Jork. Statt Frontalunterricht gab es ein Programm für die Schüler, das ihnen vor allem eines näher bringen sollte: Freundschaft endet nicht an der Landesgrenze

Von Laura Albus Dienstag, 24.04.2018, 16:15 Uhr

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Es liegen ereignisreiche Tage hinter den Gästen aus Presqu’île de Brotonne in Frankreich und den Schülern der Oberschule Jork. Französisch stand in der vergangenen Woche jeden Tag auf dem Stundenplan – aber nicht in Form von Frontalunterricht, sondern äußerst lebendig.

Insgesamt elf Austauschschüler des Collège Victor Hugo in Caudebec-en-Caux waren zu Gast in Jork. Es sind Jugendliche, die aufgewachsen sind im offenen Europa. Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Frankreich kennen sie nicht. Die D-Mark und den Franc kennen sie nur aus Erzählungen.

„Wir sind schon alle bei Snapchat miteinander befreundet“, sagt die 15-jährige Marleen Ritter aus Jork, während um sie herum die Abschiedsfete steigt. Fünf Tage Austausch, die viel zu schnell vergangen sind. Mit sozialen Netzwerken wollen sie den Kontakt aufrecht halten, da sind sich die Schüler einig. „Mein Französisch ist jetzt schon viel besser“, freut sich Angelina Falk, die auch im vergangenen September am ersten Austausch nach Frankreich teilgenommen hat. Im Notfall habe man sich eben auf Englisch oder mit Händen und Füßen verständigt beim Entdecken von Jork, dem Besuch in Hamburg und den gemeinsamen Vorbereitungen der Abschiedsfete, bei der es französisch-deutsche Küche gab – mit Quiche und Brot.

In einer Zeit, in der das Projekt Europa oft infrage gestellt wird, seien Schüleraustausche wie dieser umso wichtiger, sagt Französischlehrerin Christelle Mollet-Plagge und fügt hinzu: „Für mich ist das auch immer ein Stück Friedensarbeit. Denn wenn wir uns kennen, bekriegen wir uns nicht.“

Die mehr als 30 Jahre alte Partnerschaft war in den vergangenen Jahren etwas eingeschlafen. Mit dem gegenseitigen Besuch der Schüler erwacht sie wieder zu neuem Leben. Das heißen auch Bürgermeister Gerd Hubert und der Jorker Ratsherr Michael Eble, der die Partnerschaft maßgeblich mitgestaltet hat, willkommen.

Um die Zusammenarbeit auszubauen und weiteren Austausch zu ermöglichen, wird das Comité de Jumelage (Städtepartnerschafts-Komitee) im September nach Jork kommen. Frankreich-Interessierte, Gastgeber und Kulturfreunde sind eingeladen, ihre Ideen beim Vorbereitungstreffen am Mittwoch, 30. Mai, um 19 Uhr in der Alten Wache in Jork einzubringen.

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