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Heimat- und Verkehrsvereins Estetal

Sie lieben ihre Heimat im Estetal

Vereinsmitglieder dort, wo alles begann: Herbert Woltmann (von links), Carl-Heinz Vollmers vom Gasthof in Appelbeck, Gerd Pillip und der aktuelle Vorsitzende Ludwig Hauschild lieben das Estetal und haben sich seiner Pflege verschrieben.

Vereinsmitglieder dort, wo alles begann: Herbert Woltmann (von links), Carl-Heinz Vollmers vom Gasthof in Appelbeck, Gerd Pillip und der aktuelle Vorsitzende Ludwig Hauschild lieben das Estetal und haben sich seiner Pflege verschrieben.

Viel ist passiert im Jahre 1969: Mondlandung, Woodstock, die erste Sesamstraße, die Erfindung des Arpa-Nets als Vorläufer des Internets. Und die Gründung des Heimat- und Verkehrsvereins Estetal, der sich um seine schöne Heimat kümmert.

Von Sabine Lepél Freitag, 13.09.2019, 17:23 Uhr

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„Wir sind angetreten, die Attraktivität unseres heimatlichen Umfelds zu fördern“, sagt Ludwig Hauschild, Gründungsmitglied und Erster Vorsitzender des Vereins. „Unsere Aktivitätsfelder reichen von der Natur- und Landschaftspflege über Heimatkunde bis zur Förderung der plattdeutschen Sprache.“

Hauschild zog 1972 nach Hollenstedt und war deshalb keiner der 35 interessierten Bürger, die am 24. November 1969 in Appelbeck den Heimat- und Verkehrsverein Estetal gründeten – damals noch unter dem Namen Fremdenverkehrsverein Estetal. Der ehemalige Gärtnermeister lenkt die Geschicke des Vereins seit 1990. Für diesen Einsatz erhielt der Hollenstedter 2014 das Bundesverdienstkreuz. Inzwischen hat der Naturfreund im Heimatverein rund 170 Mitstreiter.

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Bei der Gründung vor einem halben Jahrhundert waren die Hebung der Attraktivität der Region für den Fremdenverkehr, die Vermittlung von Kenntnissen über Land und Leute sowie die Erhaltung von örtlichen Traditionen Ziele des Vereins, der von Gastronomen der Region unterstützt wurde. Als 1. Vorsitzender wurde damals der bekannte Moisburger Heimatforscher Artur Conrad Förste gewählt. Die ersten Mitglieder wollten das schöne Estetal umsorgen – und diese Initiative kam 50 Jahre, bevor Naturschutzgebiete „von oben“ ausgewiesen wurden. „Dem Verein ist es hoch anzurechnen, dass seine grünen Ideen lange Fuß gefasst hatten, bevor es diese als Parteiprogramm gab“, meint Barbara Gerhold, stellvertretende Pressesprecherin des Vereins.

Ein Baum, der vor 50 Jahren gepflanzt wurde, macht heute schon etwas her. Und in diesem Sinne kann sich die Bilanz des Vereins absolut sehen lassen, denn bereits vor vielen Jahren haben seine Mitglieder der Samtgemeinde Hollenstedt mit der Pflanzung von Obstbaum-Patenschaftsalleen begonnen und an Stelle von Straßenbäumen wie Birken, Eichen oder Linden weitgehend Obstbäume gepflanzt. Speziell die alten Sorten sollten als wertvolles Kulturgut erhalten bleiben. Der Heimatverein pflegt den 15 Kilometer langen Abschnitt des Estewanderwegs zwischen Bötersheim und Moisburg. 2010 wurde zudem damit begonnen, an den Wanderwegen der Region etwa 30 geschnitzte Wegweiser und botanische Lehrtafeln aufzustellen und die jeweiligen „Bäume des Jahres“ hinzu zu pflanzen.

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Aufgrund des großen Interesses entstand aus diesen, von Pressewart Dr. Berthold Hohmann und Ludwig Hauschild getexteten und gestalteten Tafeln das sogenannte Baumbuch mit dem Titel „Bäume und Sträucher am Estewanderweg“, das inzwischen in der vierten Auflage in Vorbereitung ist. Entlang vieler Wege und an besonderen Plätzen der Samtgemeinde Hollenstedt wurden vom Verein rund 100 Sitzbänke aufgestellt und instand gehalten. Außerdem werden neun Mal im Jahr die beliebten „Plattdeutschen Abende“ in den Gasthöfen der Region veranstaltet.

Rechtzeitig zum Jubiläumsfest wird das neue Heft „Estetaler“ fertig, das diesmal den Fluss Este als Hauptthema behandelt. Die Leser erfahren unter anderem Interessantes über Renaturierungsmaßnahmen zugunsten der Lebensbereiche von Forellen, Wissenswertes über den Mühlenbau und Erstaunliches über die Neudeklarierung eines Wegabschnittes an der Moisburger Ziemensbrücke, für den der Herrgott persönlich Pate gestanden haben soll. Der „Estetaler“ ist das Vereinsmagazin des Heimat- und Verkehrsvereins Estetal und erscheint zweimal im Jahr. Es wurde vom Pressewart Dr. Berthold Hohmann 2014 ins Leben gerufen. Nach der Veröffentlichung steht der „Estetaler“ auch als Download auf der Homepage des Vereins bereit. Dort gibt es auch weitere Informationen zur Buch-Veröffentlichung „Bäume und Sträucher am Estewanderweg“, das ebenfalls als PDF heruntergeladen und kostenlos eingesehen werden kann.

www.heimatverein-estetal.de

Dr. Berthold Hohmann und Barbara Gerhold bei der Arbeit.

Dr. Berthold Hohmann und Barbara Gerhold bei der Arbeit.

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