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Hohe Gagen

Sie sind die Topverdiener im Fernsehen

Soll laut einem Bericht der Zeitung „Welt am Sonntag“ etwa 1,9 Millionen Euro Honorar jährlich verdienen: Talkmaster Markus Lanz.

Soll laut einem Bericht der Zeitung „Welt am Sonntag“ etwa 1,9 Millionen Euro Honorar jährlich verdienen: Talkmaster Markus Lanz. Foto: Georg Wendt/dpa

Sie moderieren Talkshows, sagen die Nachrichten an, treten im „Tatort“ auf – und manche verdienen sich damit eine goldene Nase. Fernsehstar streichen hohe Gagen ein. Daran scheiden sich die Geister.

Von Redaktion Donnerstag, 29.02.2024, 15:00 Uhr

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Was die Prominenten wie Markus Lanz, Caren Miosga, Jan Böhmermann oder Maria Furtwängler genau verdienen, ist in der Regel streng geheim. Ab und zu tauchen aber doch Zahlen auf und schlagen vor allem in den sozialen Medien hohe Wellen. Während die einen die Summen als völlig überzogen kritisieren, halten andere sie für gerechtfertigt und verweisen auf andere Branchen, in denen Spitzenkräfte ebenfalls Spitzengehälter kassieren.

Für Aufregung sorgen die veröffentlichten Zahlen aber allemal: So löste eine in der Zeitung „Welt am Sonntag“ publik gemachte Liste mit ZDF-Entgelten vor kurzem Verwunderung aus. Dass etwa Talkmaster Markus Lanz dieser Liste zufolge im Jahr satte 1,9 Millionen Euro Honorar von dem Mainzer Sender einstreicht, hätten die wenigsten für möglich gehalten. Auf Platz zwei der brisanten Liste steht die rheinische Frohnatur Horst Lichter, der für seine erfolgreiche ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ sage und schreibe 1,7 Millionen Euro jährlich einstreichen soll. Auf dem dritten Platz landet der Satiriker Oliver Welke: Der Moderator der „heute-show“ ist laut Liste mit 1,2 Millionen Euro im Jahr dabei.

Was die Spitzenverdiener im Fernsehen verdienen

Nicht gerade schlecht verdienen beim Zweiten der Liste zufolge auch Spaßmacher Jan Böhmermann (682.000 Euro pro Jahr) und Moderator Johannes B. Kerner (630.000 Euro). Talkmasterin Maybrit Illner streicht auf der in der Sonntagszeitung veröffentlichten Liste der ZDF-Spitzenverdiener 480.000 Euro im Jahr ein, gefolgt von Andrea Kiewel (400.000 Euro). Auf den Plätzen folgen Marietta Slomka vom „heute journal“, die 393.750 Euro jährlich verdienen soll, „Aktenzeichen XY“-Moderator Rudi Cerne (382.000) und Christian Sievers, der ebenfalls vom „heute journal“ und dem ZDF angeblich 350.000 Euro im Jahr wert ist. Zahlen, die auch angesichts der Pläne, die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von monatlich 18,36 Euro auf 18,94 Euro im kommenden Jahr zu erhöhen, in der Kritik stehen.

Insgesamt nahmen die ARD-Sender, das ZDF und das Deutschlandradio laut einer im Sommer veröffentlichten Statistik im Jahr 2022 rund 8,5 Milliarden Euro an Gebührengeldern ein.

Caren Miosga im Gespräch mit CDU-Chef Friedrich Merz.

Caren Miosga im Gespräch mit CDU-Chef Friedrich Merz. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Doch nicht nur im ZDF, auch in der ARD wird gutes Geld verdient, wie der Fall Caren Miosga beweist: Die Talklady erhält für die nach ihr benannte Talkshow im Ersten nach Recherchen des Internet-Portals „Business Insider“ 570.000 Euro im Jahr an Honorar. Das entspricht bei 30 Ausgaben im Jahr genau 19.000 Euro pro Sendung. Das Budget für die von Miosgas eigener Produktionsfirma produzierte Talkshow am Sonntagabend liegt insgesamt bei 5,8 Millionen Euro, damit werden vor allem die Gehälter für Mitarbeiter bezahlt: Ein Redakteur verdient den Recherchen zufolge rund 63.000 Euro im Jahr.

Die Unternehmerin Caren Miosga muss demzufolge mit wesentlich weniger Geld auskommen als ihre Vorgängerin auf diesem Sendeplatz, Anne Will. Die von Will produzierte und moderierte Talkshow war der ARD laut „Business Insider“ 7,3 Millionen Euro jährlich wert. Dass die Zahlen im Internet veröffentlicht wurden, stört Miosga nach eigener Aussage nicht: „Ich finde es total in Ordnung, dass die Summen publik sind“, sagte sie in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Wir arbeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wir finanzieren uns durch Beiträge, dazu gehört Transparenz“, betonte die 54-jährige Journalistin. Und: „Fernsehen machen kostet nun mal Geld. Die Technik, das Studio, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, all das muss bezahlt werden.“

Je 120.000 Euro pro Episode für „Tatort“-Publikumslieblinge?

Gut verdient wird auch beim „Tatort“, der beliebten ARD-Krimireihe. Zwar sind auch die Gehälter für diese Stars geheim. Es sickern jedoch immer wieder Zahlen durch, die von den Betroffenen nie öffentlich bestätigt werden. So soll dem Vernehmen nach Maria Furtwängler, die im „Tatort“ aus Niedersachsen die spröde Kommissarin Charlotte Lindholm spielt, mit geschätzten 200.000 bis 220.000 Euro pro Krimi die Spitzendverdienerin der aktuell ermittelnden Kommissare sein. Die beiden ausgemachten Publikumslieblinge Jan Josef Liefers und Axel Prahl, die mit ihren „Tatorten“ aus Münster regelmäßig Spitzenquoten erzielen, sollen es jeder auf geschätzte 120.000 Euro pro Episode bringen – es sind zuweilen aber auch höhere Zahlen im Umlauf. Diese Summe steht Gerüchten zufolge auch Ulrich Tukur als Kommissar Murot zu, Axel Milberg als dauermürrischer Kieler Kommissar Borowski soll 115.000 Euro mit einem „Tatort“ verdienen.

Florence Kasumba und Maria Furtwängler (rechts) vom „Tatort“-Team Hannover.

Florence Kasumba und Maria Furtwängler (rechts) vom „Tatort“-Team Hannover. Foto: Swen Pförtner/dpa

Mit rund 90.000 Euro ist Schätzungen zufolge Wotan Wilke Möhring als milchtrinkender Hamburger Kommissar Thorsten Falke dabei. Kollegin Ulrike Folkerts soll als Lena Odenthal aus dem pfälzischen Ludwigshafen etwa das Gleiche verdienen. Da fallen die kolportierten 75.000 Euro Honorar für jeden der beiden langgedienten Münchner Ermittler Miroslav Nemec (als Ivo Batic) und Udo Wachtveitl (als Franz Leitmayr) fast schon bescheiden aus. (axt)

H
Helmut Wiegers
29.02.202409:41 Uhr

Die Gagen dieser Menschen würde niemanden interessieren, wenn sie nicht aus Zwangsbeiträgen bezahlt würden. Das Gebühren-System gehört abgeschafft und durch marktwirtschaftliche Grundsätze ersetzt. Wer Leistungen in Anspruch nimmt bezahlt, wer die Leistung nicht in Anspruch nimmt zahlt eben nicht. Dann würde sich auch sehr schnell zeigen, wer eine gewünschte Leistung erbringt und wer nicht.

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