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Silvia Stolz ist die neue Stadeum-Chefin

Silvia Stolz wird die neue Chefin im Stadeum und damit Nachfolgerin von Egon Ahrens. Am Montagmittag unterschrieb sie im Rathaus den Vertrag. Am 1. Oktober tritt sie ihre neue Stelle an.

Von Lars Strüning Montag, 15.01.2018, 18:46 Uhr

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Zwei Silvias saßen gestern Nachmittag im Rathaus und strahlten um die Wette: Bürgermeisterin Silvia Nieber, die die neue Stadeum-Chefin präsentierte, und die 37 Jahre alte Silvia Stolz, die sich augenscheinlich sehr freut auf den neuen Job. Sie hat sich gegen 26 Bewerber aus der ganzen Republik durchgesetzt. Vier kamen in das finale Verfahren und stellten sich auch in Stade vor.

Politik und Verwaltung sind überzeugt, mit Silvia Stolz die richtige Wahl getroffen zu haben. Sie sei als „glasklare Siegerin“ aus dem Bewerbungsverfahren hervorgegangen, sagte Silvia Nieber, die auch Vorsitzende des Aufsichtsrates der Stadeum GmbH ist. Auch aus der Politik werden Vorschusslorbeeren verteilt. Der Bewerbungsauftritt muss überzeugend gewesen sein.

Silvia Stolz ist in Dillingen an der Donau geboren und damit eine bayrische Schwäbin. Sie hat in München Dramaturgie, Germanistik und Psychologie studiert und sich anschließend zur Kulturmanagerin an der Uni in Hannover weitergebildet. Früh bekam sie Kontakt zum Theater, ob freie Szene oder Staatstheater. Sie arbeitete als Dramaturgin und Öffentlichkeitsbeauftragte am Theater Ingolstadt, unter anderem leitete sie dort die Organisation der Bayerischen Theatertage.

Engagements bei der Konzertdirektion Landgraf, Europas größtem Tourneetheater, und an der Stadthalle Gifhorn folgten. In Gifhorn gehörten Spielplan- und Programmgestaltung ebenso zu ihren Aufgaben wie das Veranstaltungsmanagement. Zurzeit ist sie Leiterin der Kommunikation und Dramaturgin am Landestheater Schwaben in Memmingen. Als Doktorandin am Institut für Kulturpolitik der Uni Hildesheim bearbeitet sie das Thema „Theater in der Fläche“.

So bringt Silvia Stolz, die sich als „kunstschaffende Kulturmanagerin“ versteht, viele Erfahrungen mit, die sie in Stade gut gebrauchen kann. Sie selbst beschreibt das Stadeum als „ein tolles Haus“ mit sehr guten Rahmenbedingungen, das programmatisch gut aufgestellt sei. Das Stadeum genieße in der Szene einen exzellenten Ruf. Entsprechend habe die Ausschreibung auf sie einen großen Reiz ausgeübt.

Stade ist ihr nicht gänzlich unbekannt. Als Dramaturgin begleitete sie die Landgraf-Produktion „Felix Krull“ im Stadeum, auch privat war sie schon hier. Im Spätsommer wird sie mit ihrem Lebensgefährten umsiedeln. Silvia Stolz: „Ich freue mich total auf diese Aufgabe.“ Das Stadeum, das 1989 in Betrieb ging, verzeichnet im Jahr 500 Veranstaltungen, davon bis zu 150 auf kultureller Ebene. Gut 20 Angestellte und etwa 50 Honorarkräfte arbeiten in dem Veranstaltungszentrum.

In einem Gastspielhaus wie dem Stadeum ohne eigenem Ensemble sei es möglich, mit einfachen Mitteln eine große Vielfalt zu schaffen. Das ist der zukünftigen Stadeum-Chefin sympathisch. In der Nähe zu Hamburg will sie der Kultur-Metropole keine Konkurrenz bieten, das wäre vermessen, sie möchte aber ein Angebot auf die Beine stellen, das den Menschen in der Region gerecht wird, das ihnen den Weg in die große Stadt erspart, wenn sie Kultur genießen wollen. Stolz setzt dabei auf die Arbeit im Team. Viele Ideen, die auf dem Altbewährten aufbauen sollen, hat sie bereits. Aber erst mal will sie ihre neuen Mitarbeiter kennenlernen – und die neuen Gäste.

Egon Ahrens wird ihr dabei helfen. Er ist bis zum 30. November der Chef im Hause. Die zweimonatige Doppelbesetzung wollen beide nutzen, um einen geschmeidigen Übergang hinzubekommen.

Dass das reibungslos funktioniert, davon ist Silvia Nieber überzeugt. Die jetzt Auserwählte sei durch Qualifaktion, Berufserfahrung und persönliches Auftreten „herausragend geeignet“ für den anspruchsvollen Job.

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