Südlink: Traktor an Traktor auf der Trasse
So breit ist die mögliche Trasse der Erdkabel in Burweg: Die Landwirte parkten Traktor an Traktor , um die Ausmaße zu zeigen. Foto Klempow
60 Meter breit ist der Trecker-Wall, so breit wie die geplante Südlink-Trasse: Treffpunkt war am Montagabend der Hof von Birger Hellwege in Burweg. Sollte diese Trassenvariante für die Stromleitung in den Süden gewählt werden, ist das für den Landwirt ein besonders harter Einschnitt.
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Denn direkt vor dem Hof verliefe auch die geplante Autobahn A 20, mit der Auffahrt in Sichtweite. Hinter dem Hof nahmen nun die Traktoren die ganze Breite der möglichen Erdkabel-Trasse ein, um die Dimensionen aufzuzeigen. 60 Meter breit soll die Trasse nach den bisherigen Plänen ausfallen, auf 80 Kilometern durch den Landkreis.
Die Bedingungen, zu denen das Unternehmen Tennet die Kabel in den Boden betroffener Höfe legt, wollen die Landwirte mitbestimmen. Das machte Kreislandvolkvorsitzender Johann Knabbe am Montagabend beim Info-Treffen vor knapp 50 Landwirten klar. Landesweit gab es zeitgleich weitere Aktionen.
„Für diese Inanspruchnahme unseres Bodens wollen wir eine dauerhafte, wiederkehrende Entschädigung, und zwar für die gesamte Laufzeit“, formulierte er die Forderung. Schließlich sei Tennet ein Wirtschaftsunternehmen mit einer Mindestrendite. Doch die monetäre Entschädigung ist nur einer von zehn Punkten, die das Landvolk in einem Forderungskatalog zusammengestellt hat. Der Verband fürchtet nicht nur den großen Flächenverzehr, sondern enorme Beeinträchtigungen durch die Baustellen. „Die Erdverkabelung ist mehr als mal eben einen Kabelkanal neben dem Bürgersteig zu bauen“, so Knabbe. Die Betriebswärme der Kabelstränge solle zudem durch „eine definierte Sandschicht“ abgedeckt werden. Für die Flächen bedeute das gewaltige Bodenbewegungen. „Aber wir wissen: Boden, der einmal bewegt wurde, ist nicht mehr so, wie er vorher war“, warnte Knabbe. Auch ein Unternehmen wie Tennet könne es „irgendwann auch mal nicht mehr geben“, begründete Knabbe, warum auch eine Rückbauverpflichtung zu den Landvolk-Forderungen gehört.