TAGEBLATT on Tour: Krautsand hat die ungewöhnlichsten Unterkünfte

Logieren zwischen Baumkronen: Die Baumhäuser auf dem Elbinselhof. Foto Klempow
TAGEBLATT on Tour in Kehdingen: Die Elbinsel hat touristische Tradition – und die Krautsander sind von jeher gute Gastgeber. Wir stellen drei besondere Anbieter von Unterkünften vor.
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Sabine und Burkhard Schröder waren mit einigen anderen vor rund 25 Jahren die Vorreiter bei Ferienwohnungen. Es begann durch Zufall: Nachdem die Großmutter des gebürtigen Krautsanders gestorben war, stand eine Wohnung leer. „Weil wir keine Dauermieter haben wollten, kamen wir auf die Idee, sie im Sommer an Urlauber und im Winter an Monteure zu vermieten“, erzählt Sabine Schröder. Diese Idee wurde zum Erfolgsmodell und zu einem umfangreichen Job für Sabine Schröder, denn ihr Mann arbeitet bis heute als Polizist in Hamburg.
Mittlerweile haben die Schröders acht Ferienwohnungen in Größenordnungen zwischen 50 und 70 Quadratmetern auf dem Gelände des ehemaligen kleinen Obsthofs und auch noch ein Ferienhaus in Dornbusch. Die Wohnungen waren ursprünglich in einem alten Reetdachhaus. Weil das abbrannte, ist stattdessen ein Neubau für den acht Wohnungen entstanden.
Das Ehepaar Schröder freut sich, dass die Wohnungen sehr gut gebucht werden. Das meiste läuft heute über das Internet. Viele Stammkunden gehören dazu, die schon seit Jahren kommen. Es kommen Familien mit Kindern, aber überwiegend die Generation 50 Plus als Gast auf den Obsthof, wissen die Ferienwohnungsvermieter.
Viele kämen mit ihren Hunden. „Unsere Stärke ist das familiäre Ambiente“, weiß Sabine Schröder. Sie empfindet das neue Resort denn auch nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung: „Da wird eine anderes Klientel angesprochen.“
Apropos Konkurrenz: Burkhard Schröder hat auf der Internet-Seite www. krautsand.org fast alle Anbieter von Ferienwohnungen zusammengefasst. Außerdem finden sich Ausflugstipps und Hinweise auf Restaurants in der Umgebung. Burkhard Schröder: „Wir sehen uns hier als kollegiale Gemeinschaft. Wir vermitteln uns auch gegenseitig Gäste, wenn einer ausgebucht ist.“
Auf die Idee hatte sie eine Freundin gebracht, die in Süddeutschland in den Weinbergen in einem überdimensionalen Weinfass übernachtet hatte. Diese hatte für dieses „romantische und außergewöhnliche Wohnen“ 156 Euro pro Nacht bezahlt. „Viel zu teuer für Krautsand, aber eine tolle Idee“, hatte sich Karin Eylmann-von Borstel gedacht und schaffte sich eine solche Tonne an. Der einzige Hersteller, der sich das Wohn-Fass gleich hat patentieren lassen, sitzt in der Nähe von Hildesheim.
Karin Eylmann ist bereits seit Jahren mit dem Vermieten von Ferienwohnung auf Krautsand aktiv. Vier Ferienwohnungen, einen Katzensprung von Deich und Strand entfernt, bietet sie an. Weil das aber größere Wohnungen sind und immer wieder Anfragen von Radtouristen nach nur einer Übernachtung kamen, fand die Krautsanderin das Fass als eine gute Alternative für eine preiswerte Übernachtung für Radtouristen.
Mittlerweile wird diese originelle Übernachtung im „Krautsander Elb-Fass“ gut angenommen. Direkt neben dem Fass gibt es Toilette und Duschmöglichkeit. Zwei Gäste passen in das Fass, das aus Lärchenholz hergestellt ist. Das Holz, das quer und längs gebogen wird, ist bei Vollmond geschlagen und hat deshalb besondere Eigenschaften.
Weil es bei Karin Eylmann-von Borstel, wie bei den meisten kleineren Krautsander Anbieter von Ferienwohnungen auch, sehr familiär zugeht, bekommen die Radler nach einer anstrengenden Tour auch schon einen Begrüßungsschnaps und finden immer ein offenes Ohr bei ihrer Vermieterin.
Für die Feriengäste des Elbinselhofs geht es erst einmal einige Treppenstufen hinauf. Zwischen den Kronen der knorrigen Weiden scheinen die Baumhäuser fast zu verschwinden. Drei Baumhäuser haben Maika Engelke und Klaus Mayer auf ihrem Hof gebaut, sie wollten die anderen an der „Schönheit der Umgebung teilhaben lassen“. Dazu gibt es noch ein Erdhaus in einer Wurt, das für Seminare genutzt werden kann – und auf dessen grünem Hügeldach im Sommer die Islandpferde des Elbinselhofs grasen. Vom Baumhaus reicht der Blick bis zur Elbe, die Häuser sind behaglich und hochwertig eingerichtet, mit viel Massivholz, Ofen und einer gemütlichen Koje.
Für die Gäste haben die Eigentümer einen Hotpot aufgestellt. In heißem Wasser sitzend können die klare Luft und mit Glück der Sternenhimmel zu jeder Jahreszeit genossen werden. Die Baumhäuser auf Krautsand sind schon als „Hotelperle“ in überregionalen Magazinen ausgezeichnet worden. Wer will, darf sogar sein Pferd mitbringen. Die grasen ohnehin gleich nebenan.
Dieser Artikel ist in der aktuellen Ausgabe von TAGEBLATT on Tour (Kehdingen) zu finden. Hier zum virtuellen Durchblättern.

Karin Eylmann-von Borstel und ihre Tochter Catharina laden ins „Elbe-Fass“. Foto von Allwörden

Sabine und Burkhard Schröder vor ihrem Haus mit acht Ferienwohnungen. Foto von Allwörden