Tabellenspitze: Duksch führt Werder zum Derbysieg gegen HSV

Bremens Marvin Ducksch (M) feiert sein Tor zum 1:3. Foto: Christian Charisius/dpa
Werder Bremen ist die Nummer eins der 2. Liga. Der 3:2-Sieg bestätigt die Führungsrolle der Grün-Weißen. Die Hamburger sind im Aufstiegsrennen vorerst zurückgefallen.
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(Letztes Update: 27 Februar um 16.10 Uhr: ausführlicher Spielbericht)
Der SV Werder Bremen hat dem Hamburger SV im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga die erste Heimniederlage der Saison beigebracht und seine Führungsrolle im Aufstiegsrennen untermauert. Das Team von Trainer Ole Werner siegte am Sonntag vor erlaubten 25 000 Zuschauern im Volksparkstadion über die Hamburger mit 3:2 (1:0). Werder übernahm wieder die Tabellenführung (45 Punkte), der HSV fiel auf den vierten Rang (41) zurück.
Im 110. Punktspielderby brachte Marvin Ducksch Werder vom Elfmeterpunkt in Führung (10. Minute). Jonas Meffert glich unmittelbar nach der Halbzeitpause (46.) aus, ehe erneut ein verwandelter Handelfmeter durch Niclas Füllkrug (51.) und ein Fernschuss von Ducksch (76.) zu seinem 14. Saisontor die Grün-Weißen in Vorhand brachten. Robert Glatzel schaffte zehn Minuten vor Spielende den Anschluss (80.). Zu mehr reichte es nicht.
Hamburger können trotzdem auf Aufstieg hoffen
Die Bremer haben spätestens jetzt den Ruf des Aufstiegsfavoriten erworben. Für die Hamburger bedeutet die Niederlage zwar ein Rückschlag, ihre Chancen auf die Rückkehr in die Bundesliga sind aber weiterhin intakt.
In dem Derby der Emotionen diktierte Werder zunächst das Geschehen deutlich. Die Mannschaft von der Weser war mit Anpfiff hellwach, war zupackender, giftiger und aktiver. Nach dem Elfmetertor durch Ducksch - HSV-Mittelfeldspieler Jonas Meffert hatte den Ball nach einem Schuss von Ömer Toprak im Strafraum an die Hand bekommen - spielten die nervösen Gastgeber noch unsicherer und leisteten sich häufig Abspielfehler. Die Werder-Profis eroberten immer wieder den Ball und hatten Chancen auf weitere Tore. Leonardo Bittencourt (30.) und Ducksch (33.) verzeichneten die größten.
Mit ihrem frühen Pressing brachten die Bremer die Gastgeber permanent aus dem Rhythmus. Nicht der HSV mit seinem beabsichtigten Ballbesitzfußball gab den Ton an, sondern die flinken, frischeren Gäste. Werner hatte sein Team gegen die von seinem einstigen Holstein-Kiel-Kollegen Walter betreute Mannschaft hervorragend eingestellt.
Zweiter Elfmeter für Werder Bremen
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel schöpften die Hamburger Mut. Robert Glatzel spielte auf Meffert und der Mittelfeldabräumer schoss aus Nahdistanz zum Ausgleich ein. Die Hamburger trauten sich in der hektischen Partie fortan mehr zu, waren gegen die nicht mehr so früh attackierenden Gäste besser im Spiel.
Doch dann zeigte Schiedsrichter Daniel Siebert erneut auf den Elfmeterpunkt. Diesmal war HSV-Flügelspieler Bakery Jatta der Ball nach einem Schuss von Mitchell Weiser an die Hand geflogen. Füllkrug verlud HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes zur erneuten Bremer Führung und legte den Grundstein für den Werder-Sieg.
Die letzten zehn Minuten waren packend. Die Hamburger kämpften leidenschaftlich, wollten den Ausgleich erzwingen. Werder wurde immer mehr zurückgedrängt, verteidigte die Führung aber umsichtig. Für den HSV sprang nur noch ein Abseitstor heraus.
Die Niederlage schmerzt die Hamburger. Bitter für den HSV: Er war saisonübergreifend seit gut zehn Monaten in 15 Heimspielen unbesiegt (8 Siege, 7 Unentschieden) und einziger Zweitligist ohne Niederlage vor heimischem Publikum in dieser Spielzeit. Das Ende der Hamburger Serie bedeutet die Fortsetzung der Bremer Erfolgskette: Werder ist seit Amtsübernahme von Trainer Werner in neun Spielen ohne Niederlage (acht Siege, ein Unentschieden).
(dpa)