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Urlaub im Norden

Tourismus erwartet gutes Jahr - mehr ausländische Gäste

Die meisten Übernachtungen finden laut Bettina Bunge an Nord- und Ostsee statt. (Archivbild)

Die meisten Übernachtungen finden laut Bettina Bunge an Nord- und Ostsee statt. (Archivbild) Foto: Frank Molter/dpa

Der Tourismus im Norden boomt: Im ersten Halbjahr reisten mehr Übernachtungsgäste nach Schleswig-Holstein. Auch für den Rest des Jahres stehen die Zeichen gut.

Von dpa Montag, 01.09.2025, 13:10 Uhr

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Kiel. Trotz des verregneten Julis rechnet die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein mit einem positiven Jahresergebnis. „Ich hoffe, dass wir am Jahresende erneut einen Rekord aufstellen können“, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), Bettina Bunge. 60 Prozent des touristischen Umsatzes entfallen auf die Monate Juli bis Dezember. 

Bereits im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete das nördlichste Bundesland laut der Agentur, die sich auf Zahlen des Statistikamts Nord stützen, mit 4,2 Millionen Gästen und 15,8 Millionen Übernachtungen ein Rekordergebnis. Bundesweit rangiere Schleswig-Holstein damit auf Platz sechs, während Bayern mit über 46 Millionen Übernachtungen unangefochten an der Spitze bleibt. 

Im Norden führe weiter Sylt mit knapp 1,4 Millionen Übernachtungen, gefolgt von Lübeck mit rund einer Million. Den dritten Platz belegt Fehmarn, das laut Geschäftsführerin Bunge besonders als Campingziel überzeugt. Insgesamt würden 83 Prozent des Übernachtungsvolumens im Land an Nord- und Ostsee verzeichnet. 

Mehr Gäste aus dem Ausland

Der größte Anteil der Urlauberinnen und Urlauber in Schleswig-Holstein kommt aus Deutschland. Nur fünf Prozent der Gäste stammen laut Bunge aus dem Ausland. Dies waren im ersten Halbjahr rund 786.000 Menschen - die meisten davon kamen aus Dänemark (rund 235.000). 

Insgesamt übernachteten jedoch mehr ausländische Gäste im nördlichsten Bundesland als im ersten Halbjahr 2024. Der Anteil der Ausländer sank dennoch, weil deutlich mehr Deutsche nach Schleswig-Holstein reisten, erklärte die TASH-Geschäftsführerin.

„Positiv ist auch zu sehen, dass sich unser wichtigster ausländischer Quellmarkt, nämlich Dänemark, sukzessive erholt“, führte Bunge fort. In den vergangenen Jahren verbrachten viele Dänen ihren Urlaub vor allem im eigenen Land oder in Schweden. Dennoch habe Schleswig-Holstein beim dänischen Markt erst 67 Prozent des Volumens von 2019 erreicht. 

Das Land sollte sich im Sinne von Internationalität und Weltoffenheit nicht nur auf Werbung im Inland beschränken, sondern auch ausländische Märkte ins Visier nehmen, erklärte Bunge. Zudem gäben ausländische Urlauber oft mehr Geld aus als Deutsche. Sie hoffe deshalb, dass künftig mehr Menschen aus dem Ausland ins nördlichste Bundesland reisen. 

Zurückhaltung beim Konsum vor Ort

„Erfreulich ist – zumindest für mich als Schleswig-Holsteiner - dass wir ein sehr beliebtes Land sind“, sagte Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU). Auch die Zufriedenheit der Gäste habe zugenommen. Gleichzeitig zeigten sich Urlauberinnen und Urlauber beim Konsum zurückhaltend. 

Für Claus Ruhe Madsen ist es erfreulich, dass Schleswig-Holstein ein bei Touristen beliebtes Land ist. (Archivbild)

Für Claus Ruhe Madsen ist es erfreulich, dass Schleswig-Holstein ein bei Touristen beliebtes Land ist. (Archivbild) Foto: Marcus Brandt/dpa

Madsen betonte: „Die Menschen sind gerne bereit, für gute Produkte gutes Geld auszugeben.“ Das sei ein Aufruf, in Qualität und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis vor Ort zu investieren. „Man kann schon erkennen, dass in Betrieben, die gute Arbeit machen und guten Service anbieten, auch konsumiert wird.“

Er schätzte, dass die Menschen in Deutschland generell vorsichtiger mit ihren Ausgaben seien. Zudem führten steigende Energie-, Gehalts- und Rohstoffkosten zu höheren Preisen auf den Speisekarten. „Aber ich glaube nicht, dass wir nervös werden müssen. Stattdessen sollten wir an unserer Qualität arbeiten – dann werden die Menschen auch konsumieren.“

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