Typisch norddeutsch: 10 Begriffe von der Küste

Sprechen wie der Noch-Kanzler Olaf Scholz - das können die Norddeutschen. Foto: Sina Schuldt/dpa
„Tünkram“ - der Kanzler-Vorwurf an Friedrich Merz beherrschte die Schlagzeilen. So redet ein echter „Fischkopp“.
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1. Schnacken und Klönen
Wer in Norddeutschland „schnackt“, der redet. Das Wort ist überall zwischen Küste und Heide geläufig und prägt auch den bekannten Trinkspruch: „Nich lang schnacken, Kopp in Nacken!“ Etwas ruhiger geht es beim „Klönen“ zu – ein gemütliches Gespräch, oft bei Tee oder Kaffee, nennt man „Klönschnack“.
2. Plietsch
„Du bist aber plietsch!“ – hört ihr das, dürft ihr euch freuen. Das norddeutsche Wort bedeutet schlau, clever oder pfiffig. Es ist ein echtes Kompliment.
3. Feudel
Kein Haushalt im Norden kommt ohne ihn aus: den Feudel. Dabei handelt es sich um einen Wischmopp, denn im Norden wird nicht gewischt, sondern „gefeudelt“.
4. Tüddelkram
Kleinzeug, Krimskrams oder Nebensächlichkeiten – dafür gibt es im Norden das Wort „Tüddelkram“. Wer gerne dekoriert, hat in den Augen vieler Norddeutscher oft „viel zu viel Tüddelkram“ herumstehen.
5. Dumm Tüch
„Dumm Tüch“ ist nichts anderes als Unsinn oder Blödsinn. Ein typischer norddeutscher Satz: „Snack bloots keen dumm Tüch!“ – eine Aufforderung, keine Dummheiten zu reden.
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6. Büddel
Der Büddel ist ein Beutel, häufig aus Jute. Aber der Begriff findet auch als Kosewort Anwendung: „Mien seuten Schietbüddel“ – „mein süßer Liebling“. Ursprünglich bedeutet „Schietbüddel“ übrigens Windel, hat sich aber als humorvolles Wort für Kinder oder Liebste etabliert.
7. Mucksch
Wenn jemand mucksch ist, ist er beleidigt oder eingeschnappt. „Wat büst du heute weer mucksch!“ – eine typische Bemerkung, wenn jemand schlechte Laune verbreitet.
8. Fischkopp
Ein „Fischkopp“ ist ein Norddeutscher – besonders jemand, der aus den Küstenregionen stammt. Der Begriff wird mal liebevoll, mal etwas derb genutzt. Achtung: Nicht jeder Norddeutsche mag den Ausdruck.
9. Krüsch
Krüsch ist eine typisch norddeutsche Umschreibung für wählerisch, vor allem beim Essen. „Wat büst du krüsch“ – sagt man zu jemandem, der viele Gerichte verschmäht und wenig probiert.
10. Döspaddel
Ein „Döspaddel“ ist ein Tollpatsch oder jemand, der sich blöd anstellt. Das Wort ist nicht bösartig gemeint und wird meist mit einem Augenzwinkern verwendet.