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Typisch norddeutsch: 10 Begriffe von der Küste

Sprechen wie der Noch-Kanzler Olaf Scholz - das können die Norddeutschen.

Sprechen wie der Noch-Kanzler Olaf Scholz - das können die Norddeutschen. Foto: Sina Schuldt/dpa

„Tünkram“ - der Kanzler-Vorwurf an Friedrich Merz beherrschte die Schlagzeilen. So redet ein echter „Fischkopp“.

Von Redaktion Donnerstag, 19.12.2024, 11:25 Uhr

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1. Schnacken und Klönen

Wer in Norddeutschland „schnackt“, der redet. Das Wort ist überall zwischen Küste und Heide geläufig und prägt auch den bekannten Trinkspruch: „Nich lang schnacken, Kopp in Nacken!“ Etwas ruhiger geht es beim „Klönen“ zu – ein gemütliches Gespräch, oft bei Tee oder Kaffee, nennt man „Klönschnack“.

2. Plietsch

„Du bist aber plietsch!“ – hört ihr das, dürft ihr euch freuen. Das norddeutsche Wort bedeutet schlau, clever oder pfiffig. Es ist ein echtes Kompliment.

3. Feudel

Kein Haushalt im Norden kommt ohne ihn aus: den Feudel. Dabei handelt es sich um einen Wischmopp, denn im Norden wird nicht gewischt, sondern „gefeudelt“.

4. Tüddelkram

Kleinzeug, Krimskrams oder Nebensächlichkeiten – dafür gibt es im Norden das Wort „Tüddelkram“. Wer gerne dekoriert, hat in den Augen vieler Norddeutscher oft „viel zu viel Tüddelkram“ herumstehen.

5. Dumm Tüch

„Dumm Tüch“ ist nichts anderes als Unsinn oder Blödsinn. Ein typischer norddeutscher Satz: „Snack bloots keen dumm Tüch!“ – eine Aufforderung, keine Dummheiten zu reden.

6. Büddel

Der Büddel ist ein Beutel, häufig aus Jute. Aber der Begriff findet auch als Kosewort Anwendung: „Mien seuten Schietbüddel“ – „mein süßer Liebling“. Ursprünglich bedeutet „Schietbüddel“ übrigens Windel, hat sich aber als humorvolles Wort für Kinder oder Liebste etabliert.

7. Mucksch

Wenn jemand mucksch ist, ist er beleidigt oder eingeschnappt. „Wat büst du heute weer mucksch!“ – eine typische Bemerkung, wenn jemand schlechte Laune verbreitet.

8. Fischkopp

Ein „Fischkopp“ ist ein Norddeutscher – besonders jemand, der aus den Küstenregionen stammt. Der Begriff wird mal liebevoll, mal etwas derb genutzt. Achtung: Nicht jeder Norddeutsche mag den Ausdruck.

9. Krüsch

Krüsch ist eine typisch norddeutsche Umschreibung für wählerisch, vor allem beim Essen. „Wat büst du krüsch“ – sagt man zu jemandem, der viele Gerichte verschmäht und wenig probiert.

10. Döspaddel

Ein „Döspaddel“ ist ein Tollpatsch oder jemand, der sich blöd anstellt. Das Wort ist nicht bösartig gemeint und wird meist mit einem Augenzwinkern verwendet.

A
Arne Junge
20.12.202406:41 Uhr

Der Dösbaddel wird weich gesprochen und weich geschrieben, ist je kein Paddel. Im duden gibt es zwar beide varianten, aber mit B klingt es besser.

In der Schweiz wischt man mit dem Besen und kehrt mit dem Wischer. In Bayern ist der Quast ein Waschel.

J
Jochen Mextorf
19.12.202409:48 Uhr

Feudel > Tuch. Büdel, Dösbaddel.

C
Carl-Heinz Thor Straten Wolf
19.12.202409:25 Uhr

Fast alles trifft irgendwie zu, auf einen kleinen Mann der ein ganz großer sein möchte. Ein Fischkopp und Döspaddel ist oft mucksch erzählt dumm Tüch und raus kommt Tüddelkram, Plietsch Schnacken und Klönen, ganz einfach Nö.
Der Feudel ist übrigens kein Wischmopp sondern ein Tuch das man um einen Schrubber legt und damit feudelt.

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