Viele Entscheidungen in erster Jahreshälfte

Holger Falcke – wieder einmal liegt ein arbeitsreiches und wichtiges Jahr vor ihm. Foto Eidtmann
Die Fusion der beiden Samtgemeinden Oldendorf und Himmelpforten liegt zwei Jahre zurück. Vieles ist geschafft oder auf gutem Weg. Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke hielt fürs TAGEBLATT eine Vorschau aufs neue Jahr.
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Mit drei Stellenausschreibungen ist die Samtgemeinde ins neue Jahr gegangen, auf alle habe es mehrere Bewerbungen gegeben, berichtet Holger Falcke. In Vorbereitung sind Stellenum- und -neubesetzungen in der 38köpfigen Verwaltung und ein leicht veränderter Zuschnitt der drei Fachbereiche unter Leitung von Ute Kück, Jens Martens und Torsten Liebeck.
Bei der Besetzung der neu geschaffenen Stelle Fördermittelakquise/Gebäudemanagement ist eine interne Lösung angepeilt. „Ich muss mein Personal auch halten und aufpassen, dass es nicht abwandert“, sagt Falcke mit Blick auf die vielen Stellenangebote, die der Landkreis Stade gerade schaltet.
Parallel zur Personalentwicklung und der Umsetzung der Ergebnisse der 2015 vorgenommenen Organisationsuntersuchung gilt es, ein Raum- und Bürokonzept für die Standorte Rathaus Himmelpforten und Bürgerhaus Oldendorf zu entwickeln. Dieser Auftrag kam aus der Politik, die die Ansiedlung einer Kfz-Zulassungsstelle forcieren und Investitionen in den Rathaussaal auf den Prüfstand stellen will. Das fiel auf fruchtbaren Boden.
Inhaltlich wird es in der ersten Jahreshälfte darum gehen, die beiden noch existierenden Teil-Flächennutzungspläne der ehemaligen Samtgemeinden zusammenzuführen, einen ersten Feuerwehrbedarfsplan zu erstellen und eine Leitbilddiskussion zu führen. „Der Politik wird für das Leitbild eine gute Basis durch die Arbeit des Standortmarketings und der beiden Bürger-Arbeitsgruppen geliefert“, findet der Samtgemeindebürgermeister.
Noch im ersten Quartal will Holger Falcke politische Entscheidungen zum Bau der beiden Jugendhäuser in Oldendorf und Himmelpforten herbeiführen. „Die Gelder stehen bereit, wir brauchen Klarheit.“ Beim Jugendhaus Himmelpforten ist eine leichte Verlegung des Standortes strittig, beim Jugendhaus Oldendorf geht es noch um eine Grundsatzentscheidung ob innerhalb oder außerhalb des Schulzentrums gebaut wird.
Als „unterstützenswert“ bezeichnet der Hauptamtliche die Projekte Erlebnispfad „Moor Wasser Wald“ im Bereich Oldendorf und die Neugestaltung der Hafenanlage Gräpel mit Erhalt und Sanierung der Kaimauer. Wenn die Gemeinden Oldendorf und Estorf als Projektträger entsprechende Signale gäben, sei die Unterstützung der Samtgemeinde sicher. „Beide Projekte strahlen touristisch aus“, sagt Falcke. Man könnte 2016 planen und 2017 bauen.
Weitere höchst konkrete und dringliche Maßnahme ist die Parkplatzerweiterung am Bahnhof in Hammah. Hier ist die Investition davon abhängig, wann Fördermittel der Landesnahverkehrsgesellschaft fließen. Und dann hat Holger Falcke auch immer noch die Entwicklung eines Mehrgenerationenhauses im Blick.
Daueraufgabe und permanente Anforderung bleibt die Unterbringung von Flüchtlingen. Dafür werden weitere Mietverhältnisse geschlossen und Falcke schließt auch nicht aus, „dass wir auch noch selber bauen“. Derzeit leben 260 Asylbewerber in der Samtgemeinde, drei Familien waren in den letzten Wochen angesichts einer drohenden Abschiebung freiwillig in den Balkan zurückgereist. Neben der Stelle zur Koordinierung der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit in diesem Aufgabenfeld wird es auch noch eine Bufdi-Stelle geben.
Ihre Schatten voraus wirft die niedersächsische Kommunalwahl am 11. September. Auch da gilt es einiges vorzubereiten. Die Samtgemeinde wird in der nächsten Amtsperiode nur noch 33 Mandatsträger (jetzt 39) haben. Einige politische Schwergewichte haben ihren Rückzug angekündigt. Es dürfte spannend werden, wie sich alte und neue Parteien und Gruppen aufstellen und wie sich Mehrheiten gestalten.
„Alles was kritisch ist, muss vor den Sommerferien geklärt sein“, sagt sich Falcke. Und das würde er sich auch für das Thema Nahversorgung in Himmelpforten wünschen. „Da hängt viel dran, für die Gemeinde Himmelpforten, aber auch für die umliegenden Orte“, findet Falcke.