Zähl Pixel
Gesundheitswarnung

Von Mücke infiziert: West-Nil-Virus erreicht Stader Nachbarort

Pferde sollten gegen das West-Nil-Virus geimpft werden. (Symbolbild)

Pferde sollten gegen das West-Nil-Virus geimpft werden. (Symbolbild) Foto: Meier/dpa

Ein Pferd in Hemmoor wurde positiv getestet. Jüngst war auch der erste Mensch in Niedersachsen infiziert worden.

Von Redaktion Dienstag, 24.09.2024, 16:45 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Hemmoor. Der Landkreis Cuxhaven informiert, dass in der Samtgemeinde Hemmoor ein Ausbruch des West-Nil-Fiebers festgestellt wurde. Ein Pferd wurde positiv auf das West-Nil-Virus (WNV) getestet, was den ersten bestätigten Fall einer Infektion in der Region darstellt.

Niedersachsenweit war das Virus seit Mitte August bei insgesamt zehn Pferden festgestellt worden, teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover mit. Mitte September war zum ersten Mal bei einem Menschen eine Infektion festgestellt worden. Die Infektion fiel zufällig bei der Überprüfung einer Blutspende eines Betroffenen im Landkreis Diepholz auf. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, ließ das Amt offen.

Das Virus wird durch heimische Mücken übertragen, eine Übertragung von Mensch zu Mensch finde nicht statt, sagte NLGA-Präsident Fabian Feil: „Das ist die gute Nachricht.“

Zoonose: Übertragungsweg und Risikogruppen

Beim West-Nil-Virus, auch als Zoonose bekannt, handelt es sich um eine meldepflichtige Tiererkrankung. Das Virus wird durch blutsaugende Mücken, die als Vektoren in der Vogelpopulation agieren, übertragen. Pferde und Menschen können als Fehlwirte betroffen sein - jedoch können sie das Virus nicht weiterverbreiten, wodurch keine Gefahr einer Übertragung zwischen Pferden oder auf Menschen besteht.

Die Infektion mit dem West-Nil-Virus bleibt häufig asymptomatisch, insbesondere bei Pferden und Menschen. Infizierte Personen können grippeähnliche Symptome zeigen, während schwere Krankheitsverläufe beim Menschen selten sind.

Maßnahmen bei Erkrankung von Pferden

Wenn bei einem Pferd die Erkrankung ausbricht, kann es zu einem reduzierten Allgemeinbefinden, Fieber und neurologischen Ausfallerscheinungen kommen, wie Stolpern, Nachhandlähmungen und Muskelzittern. Einige Tiere können versterben oder lebenslange neurologische Schäden erleiden. Daher sollte bei Auftreten dieser Symptome umgehend tierärztlicher Rat eingeholt werden.

Bei Verdacht auf das West-Nil-Virus ist das Veterinäramt des Landkreises umgehend zu informieren. In dem aktuellen Fall wurde das erkrankte Tier schnell behandelt, was bereits zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes geführt hat.

Präventive Maßnahmen zum Infektionsschutz

Um Pferde zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin, eine Impfung gegen das West-Nil-Virus in der gesamten niederdeutschen Tiefebene in Betracht zu ziehen. In Deutschland sind verschiedene gut verträgliche Impfstoffe erhältlich, die sicher vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Darüber hinaus wird eine Mückenprophylaxe empfohlen, etwa durch den Einsatz chemischer Mittel und spezieller Decken. Pferde sollten möglichst nicht in der Dämmerung und nachts auf die Weide gelassen werden, da zu diesen Zeiten die Mückenlast besonders hoch ist.

Insbesondere Sperlingsvögel, Rabenvögel sowie Greif- und Eulenvogelarten sind anfällig für das Virus und können schwer erkranken, was in einigen Fällen zu Todesfällen führt. Wirtschaftsgeflügel ist weniger empfänglich. Tote oder kranke Wildvögel sollten nicht angefasst werden, und für Vögel steht kein Impfstoff gegen das WNV zur Verfügung.

Globales Vorkommen und steigende Fallzahlen

Das West-Nil-Virus hat seinen Ursprung in Afrika und ist mittlerweile weltweit verbreitet. Infektionen treten regelmäßig in Südeuropa auf. In Deutschland wurde das Virus erstmals 2018 nachgewiesen, 2020 auch in Niedersachsen. Im Jahr 2024 gab es im Landkreis Cuxhaven mehrere Nachweise in Pferden und Vögeln, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Diese Informationen stammen direkt vom Landkreis Cuxhaven und sollen die Bevölkerung sensibilisieren. (tip)

Weitere Artikel