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Wacken: Veranstalter entschädigt abgewiesene Fans

Ein Traktor zieht einen Wohnwagen vom verschlammten Campinggelände des Wacken Open Air. Nach vier Tagen Heavy-Metal-Party verlassen zehntausende Metalfans den Norden. Foto: Axel Heimken/dpa

Ein Traktor zieht einen Wohnwagen vom verschlammten Campinggelände des Wacken Open Air. Nach vier Tagen Heavy-Metal-Party verlassen zehntausende Metalfans den Norden. Foto: Axel Heimken/dpa

Nach dem Einlassstopp für Tausende beim Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken bekommen abgewiesene Kartenbesitzer ein Vorkaufsrecht auf die Tickets für das kommende Wacken Open Air (W:O:A). Die meisten Festivalbesucher sind bereits abgereist.

Sonntag, 06.08.2023, 10:52 Uhr

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(Update um 14.35 Uhr)

Das Vorkaufsrecht gelte zusätzlich zu der Rückerstattung des Ticketpreises von 299 Euro pro Person, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Der Vorverkauf für das W:O:A 2024 startet am Sonntagabend um 20 Uhr. 

Erstmals in der Geschichte des W:O:A hatten die Veranstalter am Mittwoch wegen der schlammigen Platzverhältnisse aus Sicherheitsgründen einen Einlassstopp verhängt. Statt der erwarteten 85.000 Besuchern konnten deshalb nur 61.000 Metalfans auf das Gelände.

Wacken-Veranstalter macht millionenschweren Verlust

Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Festival-Machern nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. "Es ist ein Drittel unserer Einnahmen", sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen.

Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen. "23.500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran." Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.

Wacken-Abreise verläuft bisher problemlos

Die Abreise vom Heavy-Metal-Festival ist derweil ohne Probleme verlaufen. "Dank einer intensiven Kommunikation zu den besonderen Umständen, verläuft die Abreise sehr gut", teilte ein Festivalsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagmittag mit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hätten bereits um die 50 Prozent der Gäste die Heimfahrt angetreten. Bis zum Mittag waren demnach 90 Prozent abgereist.

"Aktuell sind nur noch sechs der insgesamt circa 60 Traktoren im Einsatz, um vereinzelt PKW abzuschleppen", erklärte der Sprecher. Dank der ab Freitag umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Wegverhältnisse und Ausfahrten auf den Campingflächen habe ein Großteil der Fans selbstständig abreisen können.

"Der Verkehr fließt", berichtete auch ein Polizeisprecher am Mittag. Es seien natürlich mehr Autos auf den Straßen als an einem gewöhnlichen Sonntag und die Straßen seien ein bisschen dreckig. Es befinde sich aber "alles im erwartbaren Soll". Der Polizeisprecher ist nach eigenen Angaben an einem Abschleppfahrzeug vorbeigefahren, auf den der ADAC ein verschlammtes Fahrzeug zog. Insgesamt seien die Autos aber weitgehend sauber. "Schlamm ist runter", sagte er.

Polizei: „Das war mit Abstand das sicherste Wacken Open Air“

Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. „Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert.

„Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien größtenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.

Die Polizei hat vor der Abreise am Sonntag an die Fans appelliert, die Abreiseinfos der Veranstalter im Blick zu behalten. „Alle Teilnehmer sollen bis zu ihrer Abreise mit ihren Kraftfahrzeugen auf dem Campinggelände bleiben und nicht bereits ihre Fahrzeuge außerhalb des Geländes parken, um später vermeintlich schneller abreisen zu können.” So solle ein Zuparken der Rettungswege im Dorf und den umliegenden Straßen verhindert werden.

Diese Bands haben sich für Wacken 2024 angekündigt

Für das Festival im kommenden Jahr (31. Juli bis 3. August 2024) sind bereits die Scorpions angekündigt. Die deutsche Rockband spielte bereits 2012 in Wacken und ist 2024 einer der Headliner.

Mit dabei sein sollen dann unter anderem auch Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian und Knorkator. (dpa)

Festivalbesucher feiern auf dem Veranstaltungsgelände vor den Haupt-Bühnen Foto: Axel Heimken/dpa

Festivalbesucher feiern auf dem Veranstaltungsgelände vor den Haupt-Bühnen Foto: Axel Heimken/dpa

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