Wie die Dorfläden das Wir-Gefühl stärken
Immer mehr kleine Dorfläden - beispielsweise hier in Bliedersdorf - müssen schließen. Archivfoto Lohmann
Die Nahversorgung in den ländlichen Räumen hat sich massiv verschlechtert. Eine Vielzahl kleiner Märkte und Geschäfte verschwand. Ein Schwund, der auch im Osteland spürbar ist. So teilt die Arbeitsgemeinschaft Osteland mit.
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Die Gründe für den Schwund der kleinen Läden lägen vor allem in der erhöhten Pkw-Mobilität, im Preisbewusstsein der Konsumenten sowie in der Tendenz der Käufer, verschiedene Erledigungen miteinander zu verbinden. Eine generelle Trendumkehr zurück zum lokalen Einkauf scheine eher unwahrscheinlich. Allerdings: „Der Wunsch nach ‚sicheren‘, regionalen und authentischen Nahrungsmitteln steigt“, so Sebastian Bertram, der den Erzähl-Salon am Donnerstag, 26. April, moderiert.
Nicht zuletzt seien es soziale Faktoren, die für die kleinen Läden sprächen: So fördere die Nahversorgung das Zusammenleben im Ort. Dorfläden seien vor allem für nicht-motorisierte Senioren und Kinder bedeutsam. Sie trügen zu einem verstärkten Wir-Gefühl bei, so Bertram. „Emotionalität ist für viele Menschen inzwischen wichtiger als Effizienzoptimierung.“ Meist seien es mutige Landbewohner, die wieder kleine Lebensmittelgeschäfte auf dem Land eröffnen – als Einzelkämpfer oder zusammengeschlossen als Initiative. So auch links und rechts der Oste.
Die Geschichten ihres Engagements erzählen Wiebke tum Suden von „Wiebkes Klönstuv“ in Neuhaus, Birgit Lemke, die „Lemke’s Dorfladen“ in Oberndorf betreibt, Thomas Czekalla vom „Dorfladen Rhade“, Beate Adler aus der „Nudelschmiede“ in Hechthausen und Arno Westerwick vom „DinO – Dorfladen in Otter“. Was treibt Menschen an, diesen Schritt zu wagen? Was sind ihre Herausforderungen? Welche Vorbilder haben sie? Wie sehen sie die Zukunft? Antworten auf Fragen wie diese versprechen die Geschichten des Osteland-Salons „Die Dorfladen-Betreiber erzählen“, am Donnerstag, 26. April, ab 20 Uhr, im Gasthaus zur Linde, Lamstedter Straße 12, in der Wingst. Wer zuhören möchte, kann sich per Mail anmelden bei Claus List, Vorsitzender AG Osteland: list@ag-osteland.de. Der Eintritt ist frei, die Platzkapazität begrenzt.