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Erneuter Angriff

Wolf tötet 19 Schafe im Kreis Harburg – Landwirtschaftskammer moniert Zaun

Wölfe breiten sich zurzeit in Niedersachsen stark aus. Foto:dpa

Wölfe breiten sich zurzeit in Niedersachsen stark aus. Foto:dpa

Im Landkreis Stade mehren sich die Wolfsrisse - und auch im benachbarten Kreis Harburg hat das Raubtier erneut zugeschlagen. Die Landwirtschaftskammer kritisiert den Schäfer.

Montag, 18.09.2023, 12:30 Uhr

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Update: Angaben von Landwirtschaftskammer ergänzt

In der Nacht zu Sonntag sind in Egestorf im Landkreis Harburg 19 Schafe getötet sowie fünf weitere verletzt worden. Laut Angaben der Landwirtschaftskammer vom Montag entsprach die Umzäunung der Weide offenbar nicht vollständig den Richtlinien. Auf der einen Seite fehlte demnach ein sogenannter Untergrabenschutz, wodurch Wölfe sich unter dem Zaun hindurchbuddeln könnten.

Die Frage, ob tatsächlich ein oder mehrere Wölfe für den Angriff verantwortlich waren, soll nun durch DNA-Proben geklärt werden. Damit könne auch das entsprechende Wolfsrudel identifiziert werden. Anschließend werde man dann gegebenenfalls in den Bestand eingreifen, sagte der Bürgermeister von Egestorf, Christian Sauer (UWE), dem NDR. 

Ein Wolfsberater hatte den Riss gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk am Sonntag bereits bestätigt.

Anwohnern bietet sich ein grausamer Anblick

"Zeugen berichten von einer regelrechten Schneise, die durch die Herde auf der Koppel geschlagen worden sei. Auf einer größeren Fläche befanden sich demnach viele Tierkadaver", heißt es in dem NDR-Bericht weiter. Eine Egestorfer Tierärztin sagte dem NDR, dass 16 Schafe direkt durch einen Wolf getötet worden seien, mindestens sechs habe man einschläfern müssen.

Die Wolfsattacken in der Region häufen sich. Vor einer Woche gab es einen Angriff auf Deichschafe bei Großenwörden. Drei Tiere wurden getötet, mehrere verletzt. Ebenfalls vor einer Woche wurden bei Nieder Ochtenhausen im Landkreis Rotenburg drei tote Schafe entdeckt.

 In Gräpel tötete ein Wolf Ende August 55 Schafe. Einen Angriff dieser Größenordnung hat es bisher noch nicht gegeben: Es war der größte Nutztierschaden in Deutschland seit der Rückkehr der Wölfe. Der Fall schlug bundesweit hohe Wellen. (vdb/dpa)

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