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Stade

Neue Elbfähre – und keine Bahnbaustelle

Ein ICE hält am Bahnhof Harburg: Das wird in naher Zukunft so bleiben. Die wegen einer geplanten Baustelle angekündigten Streichungen entfallen.

Ein ICE hält am Bahnhof Harburg: Das wird in naher Zukunft so bleiben. Die wegen einer geplanten Baustelle angekündigten Streichungen entfallen.

Das sind zur Abwechslung mal gute Nachrichten für die Berufspendler aus dem Landkreis Stade, die in Hamburg arbeiten: Im November soll eine neue Fährlinie ab Stade auf der Elbe ihren Verkehr aufnehmen. Und auch von der Bahn gibt es gute Nchrichten.

Von Lars Strüning Donnerstag, 23.05.2019, 10:00 Uhr

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Die Nachricht hatte für viel Wirbel gesorgt, jetzt ist sie obsolet: Die Deutsche Bahn wird nicht wie vorgesehen Bauarbeiten an der Strecke zwischen Harburg und Hauptbahnhof vornehmen. Sie findet kein Unternehmen, dass die Arbeiten ausführt. Damit entfallen die geplanten Streichungen von Fernzüge-Halten in Harburg. Das teilte die DB der Stadt Stade mit, die sich mit einer Resolution gegen den Abbau der ICE- und IC-Verbindungen am für die Region zentralen Bahnhof in Harburg gewendet hatte.

Die Bauarbeiten waren geplant für die Zeit zwischen 27. Juli und 14. Dezember des Jahres an der Eisenbahnüberführung Zollkanal bei Veddel. Sie hätten zu starken Engpässen im Bahnverkehr geführt. Die Bahn wollte das unter anderem ausgleichen, indem sie auf Stopps der überregional verkehrenden ICE- und IC-Züge in Harburg verzichtet. Das hatte zu einem Sturm der Entrüstung in Harburg selbst, sowie in den Landkreisen Harburg und Stade geführt.

Jetzt gibt die Bahn erst einmal Entwarnung: Dieses Projekt ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Laut Schreiben an die Stadt Stade werden die Arbeiten weder in diesem Jahr noch im kommenden Jahr in Angriff genommen – weil sich auf die Ausschreibung keine Bieter gefunden hätten. Zudem soll nach Alternativen gesucht werden, die weniger Auswirkungen auf die Verkehre in Harburg haben.

Positive Perspektiven entwickeln sich auf der Elbe. Die Watten-Fährlinien mit Sitz in Husum planen, ab Herbst einen Pendeldienst von Stadersand nach Hamburg-Landungsbrücken anzubieten. Das teilte Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber dem Rat mit. Das Pilotprojekt ist veranschlagt bis zum Frühjahr 2020. Dass die Testphase in der tourismusarmen Zeit läuft, mag überraschen, sei der Reederei aber bewusst. Sie will offenbar testen, wie die neue Verbindung von den Einheimischen und hier vor allem von den Berufspendlern als mögliche Stammgäste genutzt wird.

Die Fährlinie verbindet mit ihren „Watten-Taxis“ mit Hybrid-Antrieb die Nordsee-Inseln Föhr und Amrum untereinander, mit den Halligen, Pellworm und dem Festland in Dagebüll. Die „Liinsand“ hat eine Kapazität von 50 Passagieren. Laut Nieber ist ein Neubau für 100 Passagiere geplant.

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