Rätselhafter Schaum auf Elbe ruft Umweltexperten auf den Plan

Blick auf den Schaumteppich kurz nach Sonnenaufgang bei Flut. Foto: Hellwig
Auf der Elbe trieben in dieser Woche mehrere Schaumteppiche. Spaziergänger fürchteten ein Umweltdelikt. Die Erklärung scheint gefunden.
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Altes Land. Mehrere Spaziergänger meldeten am Mittwoch mehrere Schaumteppiche auf der Elbe. Diese trieben mit der Ebbe in Richtung Nordsee, an einigen Stellen hielt sich der Schaum im Bereich des Ufers auch noch am Donnerstag. Wasserschutzpolizei und Untere Wasserbehörde beim Landkreis Stade hatten zunächst keine Kenntnis von der Sichtung. Die Sprecher verwiesen das TAGEBLATT an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der Kreis Stade hatte dem NLWKN nach der Presseanfrage im Zuge der Schadstoffunfallbekämpfung einen Schaumteppich auf der Elbe unterhalb und in der Nähe des Lühe-Anlegers gemeldet.

Auch bei Ebbe waren Schaumreste noch zu sehen - etwa am Lühesand-Fähranleger in Sandhörn. Foto: Vasel
Fachleute schauten sich die Fotos an. „Ein Kollege aus der Rufbereitschaft ist vor Ort gewesen“, sagt NLWKN-Sprecherin Bettina S. Dörr. Der Kollege stellte keinen Schaum mehr fest.
Experten gehen von Naturphänomen aus
Anhand der Fotos vermuten die Fachleute, dass es sich um weißen natürlichen Schaum handelt, „der durchaus öfter an Elbe und Nordsee vorkommen kann“. Urlauber kennen das Phänomen vom Strand: Der Schaum entsteht aus den Resten abgestorbener Algen.
Dieser entsteht, wenn die umhüllende Gelatineschicht, in der die einzellige Schaumalge Phaeocystis globosa lebt, von den Wellen - wie der Eischnee beim Kuchenbacken - aufgeschlagen wird.

So sah der Schaum aus. Foto: Vasel