Umweltkatastrophe in Wilhelmsburg: 11.000 Liter Diesel laufen in Reiherstieg-Kanal

Aus einem Tank, der sich auf einem Firmengelände in Hamburg-Wilhelmsburg befindet, sind tausende Liter Diesel in den Reiherstieg-Kanal gelaufen. Foto: Lenthe
Am Donnerstagmorgen sind auf einem Firmengelände am Neuhöfer Damm in Wilhelmsburg rund 11.000 Liter Diesel ausgelaufen. Große Mengen des Heizöls liefen in den Reiherstieg-Kanal.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Wilhelmsburg. Aus einem Tank auf einem Firmengelände im Hamburger Hafen sind
11.000 Liter Heizöl in den Reiherstieg-Kanal geflossen. Die Feuerwehr sei am Donnerstagmorgen gegen 8.30 Uhr über den Vorfall informiert worden, sagte ein Sprecher.
Der Kanal-Bereich zwischen der Austrittsstelle bei der Firma am Neuhöfer Damm und der Reiherstieg-Klappbrücke sei mit sogenannten Absorber-Sperren gesichert worden, um eine weitere Ausbreitung der Ölverschmutzung zu verhindern. Der Bereich wurde für den Schiffsverkehr gesperrt.
Wie es zu der Leckage kam, war zunächst nicht bekannt. Der Tank auf dem Wilhelmsburger Firmengelände eines Futtermittelherstellers sei erst am Dienstag mit dem Öl befüllt worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Das auslaufende Öl sei über die Oberflächenentwässerung auf dem Firmengelände in den Kanal geflossen. Zur Einschätzung der Verschmutzung sei auch eine Drohne im Einsatz gewesen.
11.000 Liter Öl im Hafen ausgelaufen - Reiherstieg-Kanal gesperrt
Laut Umweltbehörde wurde der Reiherstieg für den Schiffsverkehr bis auf Weiteres gesperrt. Derzeit werde das weitere Vorgehen abgestimmt, sagte eine Behördensprecherin. Es werde alles getan, um den Schaden für die Umwelt möglichst gering zu halten. Wann der Kanal wieder für die Schifffahrt freigegeben werden könne, sei noch nicht klar.
Laut Hamburg Port Authority ist von der Absperrung nur der mittlere Reiherstieg betroffen. Der südliche Bereich, in dem auch Seeschiffe verkehrten, sei weiter befahrbar, sagte eine Sprecherin. Der Reiherstieg führt von der Süderelbe im Bereich des Harburger Hafens bis zur Norderelbe Höhe St. Pauli-Landungsbrücken.
Anders als bei einer Verschmutzung mit Schweröl, verdampfe Heizöl wie Diesel mit der Zeit, sagte die Sprecherin der Umweltbehörde. Deshalb sei der aktuelle Unfall auch nicht mit Schwerölunfällen vergleichbar, die es im Hamburger Hafen immer mal wieder gegeben habe. „Bei einem Schwerölunfall dauert die Beseitigung je nach Menge Tage, Wochen oder Monate. Bei Heizöl ist nach wenigen Stunden kaum noch etwas sichtbar“, sagte sie. (tom/vdb/dpa)