Waldbrand: Feuerwehren proben in Apensen den Ernstfall

Kampf gegen das Feuer. Fotos: Höper
Rhodos, Hawaii und Frankreich haben aktuell die verheerenden Auswirkungen von Waldbränden gezeigt. Aber auch in heimischen Regionen gibt es derartige Brände, auf die sich die Feuerwehr in der Samtgemeinde Apensen einstellt.
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In den letzten Jahren ist das Thema Vegetationsbrandbekämpfung in heimischen Regionen verstärkt in den Fokus gerückt. Extreme Trockenheit und stark auftretenden Winde stellen Einsatzkräfte vor dynamische Einsatzlagen. In der Samtgemeinde Apensen wird bereits bei der Ausbildung vorgebeugt. Das Ausbilderteam hat dazu jetzt von einer professionellen Gruppe des Vereins Waldbrandteam spezielles Wissen erhalten.
Das Waldbrandteam ist ein Zusammenschluss von Feuerwehrmitgliedern aus ganz Deutschland, die sich speziell dem Thema Wald- und Flächenbrandbekämpfung verschrieben haben. Seit 2020 setzt sich das Team mit dem Thema auseinander, da es in Gegenwart und Zukunft an Bedeutung zunehmen wird.
Nach der Theorie geht es in die Praxis
„Im Gegensatz zum letzten Jahr haben wir nicht nur Feuerwehrkameraden aus der Samtgemeinde Apensen zu diesem Thema ausgebildet, sondern zu Gast waren diesmal auch Kameraden und Kameradinnen aus Ottensen, Neukloster und Bevern“, berichtet Frank Höper, Feuerwehrsprecher der Samtgemeinde Apensen. Gestartet wurde mit der theoretischen Ausbildung, bei der es für alle Teilnehmer auch Ausbildungsunterlagen in digitaler Form zum Lernen für zu Hause gab, um das Grundwissen zu Themen wie Einsatztaktik, Schutzausrüstung, spezielle Werkzeuge wie das Gorgui-Tool und Löschrucksäcke, Pump & Roll und Raupentechnik zu vertiefen. Dieses Wissen ist Grundvoraussetzung für die weitere Ausbildung im Wald und bei der Realfeuerausbildung, so Höper.

Ausbildung im Wiegersener Forst
Danach ging es an einem Sonnabend in den Wald von Wiegersen. Hier wurde das theoretische Wissen praktisch geübt. Das Vorgehen mit Schläuchen wie Pump und Roll, das Voranschreiten mit Raupentechnik, das Löschen in unwegsamem Gelände und das Arbeiten mit speziellen Gerätschaften wie Löschrucksäcken und Multifunktionswerkzeug konnten genauso trainiert werden wie das Einfangen einer Feuerfront, so der Feuerwehrsprecher.
Flächenbrand musste unter Kontrolle gebracht werden
Am letzten Ausbildungstag wurde von den 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und neun Ausbildern der Ernstfall mit Realfeuer, also Einsatz von Feuer zur Ausbildung, geübt. Auf einem Stoppelfeld konnten mehrere kleine Flächen kontrolliert angezündet werden. Das Stoppelfeld wurde zuvor mithilfe einer Checkliste so vorbereitet, dass eine unkontrollierte Ausbreitung ausgeschlossen war.
Alle erlernten Fähigkeiten, wie das Arbeiten mit Schläuchen, Spezialwerkzeugen und Löschrucksäcken wurden unter starker Hitze des Feuers praktisch geübt. Der Tag konnte nach acht Stunden körperlicher Arbeit erfolgreich abgeschlossen werden.