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Geflügelpest

19 tote Tiere: Große Sorgen um Hamburger Alsterschwäne

Helfer hatten die Schwäne bereits im November vergangenen Jahres in ihre Winterquartier gebracht. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Helfer hatten die Schwäne bereits im November vergangenen Jahres in ihre Winterquartier gebracht. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Zum Schutz vor der Geflügelpest sind Hamburgs Alsterschwäne an ihrem Winterquartier in ein Zelt umgezogen. Doch die Vogelgrippe hat die Tiere nun doch erwischt. Zahlreiche Schwäne haben die Krankheit nicht überlebt. Der Schwanenvater setzt nun auf andere Strategien.

Donnerstag, 26.01.2023, 17:17 Uhr

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Der Bestand der traditionsreichen Hamburger Alsterschwäne hat mit der Vogelgrippe zu kämpfen. Auch sie seien vom aktuellen Ausbruch der Geflügelpest betroffen, sagte eine Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg-Nord am Donnerstag. So sind unter den bislang 36 betroffenen Vögeln aus dem Hamburger Stadtgebiet auch 19 Schwäne.

Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. In der Hansestadt gilt seit dem 10. Januar eine Stallpflicht für Geflügel. Etwa um diese Zeit herum seien auch bei den Alsterschwänen im Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich die ersten Fälle gefunden und bestätigt worden.

Geflügelpest im Winterquartier der Alsterschwäne - 19 Tiere tot

Für die Hamburger Schwäne hatten Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team im Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich da bereits eine 600 Quadratmeter große Zeltstadt aufgebaut, in der die stadtbildprägenden Tiere untergebracht worden sind.

Am Mittwoch sei nun der bislang letzte Fall im Schwanenbestand gefunden worden, sagte die Sprecherin weiter. Teilweise seien die 19 Tiere aufgrund der Krankheit verendet, teilweise mussten sie erlöst werden. Die Schwäne seien nun in kleinen Gruppen voneinander getrennt und an zwei verschiedene Standorte in Hamburg verlegt worden, damit nicht der komplette Bestand gefährdet ist. Zudem werden die Tiere jeden Tag genau kontrolliert. „Der Schwanenvater und sein Team haben im Moment wirklich alle Hände voll zu tun.“ Zudem machten sie sich große Sorgen.

Zwei Zelte werden aufgebaut, um den Hamburger Alsterschwänen Schutz vor der grassierenden Vogelgrippe zu bieten. Foto: Markus Scholz/dpa

Zwei Zelte werden aufgebaut, um den Hamburger Alsterschwänen Schutz vor der grassierenden Vogelgrippe zu bieten. Foto: Markus Scholz/dpa

Da Schwäne keine Nutztiere sind, muss jedoch nicht der gesamte Bestand gekeult werden. „Das wäre ja eine Katastrophe“, so die Sprecherin weiter. Aufgrund der Vogelgripe sei die Gruppe der Alsterschwäne nun auf rund 80 Tiere geschrumpft.

Das Hamburger Schwanenwesen hat eine jahrhundertelange Tradition. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Die Schwäne gelten als eines der Wahrzeichen der Hansestadt. (dpa)

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