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Schnelles Internet

7 Millionen Euro Förderung: Breitband-Ausbau auf der Süderelbe läuft an

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt an einem Schild und vor einem Wohnhaus. Foto: Uwe Anspach/dpa (Symbolbild)

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt an einem Schild und vor einem Wohnhaus. Foto: Uwe Anspach/dpa (Symbolbild)

Nach langen Jahren des Wartens schließen sich im Landkreis Harburg nun die Lücken in der Versorgung mit schnellem Internet. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Von Claudia Michaelis Montag, 07.02.2022, 06:00 Uhr

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Nach Jahren der Stagnation und des Wartens auf Förderbescheide kommt der Breitbandausbau im Landkreis Harburg jetzt endlich zügig voran. Den Bescheid über die sieben Millionen Euro, mit denen das Land Niedersachsen das schnelle Internet fördert, hat Wirtschaftsminister Bernd Althusmann am Freitag persönlich an Landrat Rainer Rempe übergeben. Mit dem Geld werden die unterversorgten Gebiete, die sogenannten Weißen Flecken, mit schnellem Internet versorgt. Der Ausbau im Landkreis hat bereits begonnen.

Das Breitbandprojekt des Landkreises und 25 seiner Gemeinden wird rund 7000 private und gewerbliche Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie sämtliche kreiseigenen Schulen und auf Wunsch auch alle anderen Schulen im Landkreis mit Breitband-Internet mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde versorgen. Das fertige Netz verpachtet der Landkreis anschließend an die EWE Tel GmbH.

580 Kilometer Glasfaser verlegt

Der Landkreis und die Gemeinden investieren bei einer Bundes- und Landesförderung von rund 50 Prozent etwa 33 Millionen Euro in den Bau des passiven Hochgeschwindigkeitsnetzes mit Leerrohren, Glasfaserkabeln und Netzverteilern. Dabei werden unter anderem allein rund 580 Kilometer Glasfaser verlegt. Die Ausbaumaßnahmen ziehen sich über das gesamte Kreisgebiet. Seit Beginn der Tiefbauarbeiten Mitte Oktober vergangenen Jahres wurden bereits 221 Hausanschlüsse in den Gemeinden Appel, Drestedt, Gödensdorf, Hollenstedt, Salzhausen und Wenzendorf für den Glasfaseranschluss vorbereitet, 9686 Meter Mikrorohrverbände und 3022 Meter Glasfaser wurden verlegt, bilanziert der Kreis die bisherigen Maßnahmen. Als Nächstes sind laut Landkreis Neu Wulmstorf, Hollenstedt und Hanstedt an der Reihe. Dort werden im Februar die Hausanschlüsse gelegt.

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Aber auch die anderen Gebiete sollen laut Kreisverwaltung nun bald an die Reihe kommen. Die Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2023 bau- und netztechnisch abgeschlossen werden. Die Aktivierung des schnellen Internets durch die EWE soll spätestens bis zum zweiten Quartal 2024 erfolgen. Die einzelnen Kopplungspunkte, von denen es mehrere in einer Gemeinde geben kann, werden nach Möglichkeit aber in Teilen abgenommen und an den Netzpächter EWE Tel übergeben. Der nimmt dann die weiteren Schritte vor, um das Netz aktiv zu schalten. Dadurch soll die Flexibilität erhöht werden, um in Teilschritten und schneller vom neuen digitalen Angebot Gebrauch machen zu können, erklärt Kreissprecher Andres Wulfes.

Welche Voraussetzungen Anwohner erfüllen müssen

Der Kreissprecher erklärt, wer einen geförderten Anschluss bekommen kann und wie die Sache funktioniert: Die Immobilie musste sich zum Zeitpunkt des Markterkundungsverfahrens in einem unterversorgten Gebiet mit einer Downloadgeschwindigkeit kleiner als 30 Megabit befinden. Dem Landkreis muss ein unterschriebener Nutzungsvertrag des Grundstückseigentümers vorliegen. Die bauausführende Firma kontaktiert mit Wurfschreiben die Anwohner etwa eine Woche vorher über die Baumaßnahme.

Danach wird ein Termin zur Erstbegehung abgestimmt und beispielsweise festgelegt, wo die Verlegung im Garten erfolgt beziehungsweise in welchem Raum der Anschluss gesetzt werden soll. In einem weiteren Schritt folgt dann die eigentliche Baumaßnahme.

Straßen im Ausbaugebiet stehen fest

Zunächst werden die Häuser, die in dem geförderten Ausbaugebiet liegen, und deren Haus- und Grundstückseigentümer einen Nutzungsvertrag unterschrieben an den Landkreis verschickt haben, mit einem Zehn-Millimeter-Leerrohr versorgt. Anschließend werden die Rohre in den Gehwegen und Straßen verlegt und die Netzverteilsysteme aufgestellt.

Zum Schluss werden die Glasfaserkabel vom Netzverteiler, der sich in der Regel an der Straße befindet, bis in das anzuschließende Haus eingeblasen und mit einem Hausübergabepunkt abgeschlossen. Um die notwendige interne Hausverkabelung muss sich der Eigentümer kümmern. Nach der Installation folgt noch die notwendige Qualitätsprüfung. Das gesamte Bauprojekt wird laut Landkreis fortlaufend optimiert. Die Straßen im Ausbaugebiet stehen fest, es können aber noch einzelne Gebäude entfallen und hinzukommen.

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