91 Millionen Euro Schäden durch Starkregen in Hamburg

Autos fahren bei starkem Regen durch tiefe Pfützen.
Ein Gewitter fegt über die Stadt und bringt Böen und Starkregen. Was in dieser Woche die Berliner Feuerwehr in Ausnahmezustand versetzte, geschieht auch andernorts zunehmend häufig. Im bundesweiten Vergleich kommt Hamburg dabei allerdings glimpflich weg.
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Starkregen hat zwischen 2002 und 2021 in Hamburg Versicherungsschäden an Wohngebäuden von rund 91 Millionen Euro verursacht. "Statistisch gesehen hatte jedes zwölfte versicherte Wohngebäude (87 von 1000) einen Schaden durch extreme Regenfälle", berichtet die Versicherungswirtschaft in einer bundesweiten Starkregenbilanz. Damit kostete die Beseitigung der Folgen Hausbesitzer im Durchschnitt 6130 Euro. In den gut 20 Jahren des Untersuchungszeitraums gab es dem GDV zufolge 59 Mal Starkregen.
Versicherer stellen sich auf zunehmende Unwetterschäden ein
"Extreme Wetterereignisse nehmen zu und damit auch die Schäden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, laut Mitteilung. "Klimawandel bedeutet: Mehr Hitze, mehr Dürre, aber auch mehr Stürme und Starkregen. Darauf müssen wir uns einstellen." Gerade die kurzen, heftigen Niederschläge verursachten besonders viele Schäden.
Starkregen von Versichterten bisher vernachlässigt
In Hamburg haben den Angaben zufolge nur 36 Prozent der Hausbesitzenden eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen, während des bundesweit 52 Prozent sind. "So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt", sagt Asmussen.
Im bundesweiten Vergleich kommt Hamburg in der GDV-Starkregenbilanz allerdings noch relativ glimpflich weg. Die meisten Schäden traten demnach mit 148 je 1000 Häusern in Berlin auf. Insgesamt nennt der Verband für die Bundesrepublik im Untersuchungszeitraum 25 269 Starkregenereignisse mit 98 Schäden pro 1000 Gebäuden und einem Gesamtschaden von 12,6 Milliarden Euro. (dpa)