A-20-Gegner: Moorschutz-Ziele passen nicht zum Autobahn-Bau

Durch die geplante Autobahn 20 zwischen Bad Segeberg und Westerstede würden aber großflächig Moorböden zerstört, sagen die Autobahn-Gegner. Foto: dpa-Bildfunk
Mit einem Vier-Milliarden-Euro-Programm will Bundesumweltministerin Steffi Lemke Biodiversität stärken und Klimaschutz durch Schutz und Wiederherstellung von Mooren, Gewässern, Wäldern und Böden fördern. Das ruft die Gegner der A 20 auf den Plan.
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Das Programm hatte die Bundesumweltministerin in der vergangenen Woche vorgestellt. Jetzt meldet sich Uwe Schmidt zu Wort. Er ist Sprecher der Autobahngegner in der Region.
Der Koordinationskreis der Initiativen gegen die A 20 unterstützt das Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums ausdrücklich, schreibt Schmidt. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zur Minderung unserer Klimaprobleme“, sagt er. Durch die geplante Autobahn 20 zwischen Bad Segeberg und Westerstede würden aber großflächig Moorböden zerstört. „Rund 80 Prozent der Trasse führt über kohlenstoffhaltige Moor- und Marschböden. Mit dem Bau dieser Autobahn würde das Potenzial für natürlichen Klimaschutz zubetoniert, so Schmidt. „Wie passt das mit den Zielen des Umweltministeriums zusammen?“, fragt er, „warum wird auf der einen Seite ein Klimaschutzprogramm aufgelegt und auf der anderen Seite soll in großem Umfang weiteres Moor zerstört werden für eine Autobahn? Den Nutzen der A 20 stellen die Gegner von jeher infrage.
Klimaschutz benötigt Verkehrswende
Klimaschutz brauche auch eine Verkehrswende. Laut Haushaltsentwurf 2022 solle das Budget im Verkehrsministerium um 13 Prozent reduziert werden. Die Reduzierung gehe aber ausgerechnet zulasten der Bahn und der Binnenschifffahrt. „Da läuft etwas gründlich schief“, stellt Schmidt fest, „eine zukunftsfähige Verkehrswende muss auf die Bahn setzen und darf keine neuen Autobahnen durch Moore bauen!“
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