A-20-Gegner protestieren – Urteil von Bundesverwaltungsgericht erwartet

Der farbenfrohe Protest aus der Region soll in Leipzig zu sehen sein.
Farbenfroher Protest: Von Burweg und Stade nach Leipzig – diesen Weg werden die bunten Plakate und Banner nehmen, die am Wochenende entlang der geplanten A-20-Trasse bei Malaktionen entstanden sind.
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„Moore stärken“ oder „Dauerhafter Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr“ sind nur zwei der Protest-Forderungen, die die Autobahngegner im Hans-Kelm-Haus des BUND in Stade oder in Burweg-Bossel auf Bettlaken pinselten. Ihre Argumente gegen den Weiterbau der A 20 fassten sie farbenfroh zusammen, immer wieder war dabei der Klimaschutz Thema.
„Anstatt Millionen von Tonnen an CO2 aus wertvollen Moorböden freizusetzen, böte sich zum Beispiel die FRS–Elbfähre als völlig emissionsfreie Alternative an“, sagen die Autobahngegner. Ein Tunnel unter der Elbe würde dagegen das Aus für die Fähre Wischhafen-Glückstadt bedeuten. Fußgänger, Radfahrer, landwirtschaftliche Fahrzeuge und gewisse Gefahrentransporte hätten an dieser Stelle keine Möglichkeit mehr, die Elbe zu queren.
Landwirtschaft und Mobilitätswende im Fokus
Im Fokus der Autobahngegner, die sich in Burweg-Bossel getroffen hatten, stand besonders die starke Betroffenheit der Landwirtschaft durch den Flächenverbrauch der 200 Kilometer langen Autobahntrasse zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Hinzu kämen in dieser Flächenbilanz aber auch noch die Ausgleichsflächen, betonten sie. Aber auch die lange überfällige Mobilitätswende und der seit Jahren vernachlässigte ÖPNV in der ländlichen Region waren Themen.
Dass die Plakate und Banner von Stade und Burweg in Leipzig zu sehen sein werden, hat einen Grund: Am 31. Mai wird dort vor dem Bundesverwaltungsgericht der erste Prozess zum Abschnitt 1 bei Westerstede verhandelt. Dazu sollen alle bei der Malaktion entlang der Trasse entstandenen Werke des Wochenendes als Kunstaktion ausgelegt werden.