Ärger um Plastikteile: Freiburger Deich ist noch nicht gereinigt

Wieder ein Stück Kunststoff, das Bernd von Borstel vom Freiburger Deich sammelt. Foto: Helfferich
Der Deichverband Kehdingen-Oste konnte noch nicht alle verstreuten Plastikteilchen am Kehdinger Deich einsammeln. Das bestätigte der Geschäftsführer des Deichverbandes, Peter Schley. Naturschutzwart des Landkreises überwacht die Säuberung.
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Zwar seien schon mehrfach kleinere Trupps von drei bis vier Leuten über den Deich gelaufen, um von Hand die Plastikteilchen aufzusammeln, aber die Säuberungsaktion müsse noch weiter fortgesetzt werden, so Schley. Diese mühsame Kleinarbeit leisten Honorarkräfte, die extra engagiert werden mussten.
Plastikteile im vertreuten Treibsel
Wie vergangene Woche berichtet, hatte der Deichverband über Jahre gesammeltes Treibsel – angeschwemmtes Schilf und Gras – geschreddert und auf dem Deich verstreut. Obwohl es mehrfach durchsucht und gesiebt worden sei, seien noch Plastikteile dazwischen gewesen, „offenkundig haben wir nicht fein genug gesiebt“, so der Verbandschef. Er sieht auch die Brisanz: Plastik in der Natur sei immer ärgerlich, aber in dem sensiblen Bereich des Naturschutzgebietes erst recht.
Der Freiburger Bernd von Borstel, der das TAGEBLATT informiert hatte, glaubt nicht, dass es gelingen wird den geschredderten Plastikmüll vollständig einzusammeln. „Da wächst doch im wahrsten Sinn des Wortes Gras drüber“, sagt er und verweist auf die üppige Grasnarbe des Deiches. Er war Anfang der Woche wieder am Freiburger Deich, wo die Deichverbandsmitarbeiter bereits gesammelt hatten, und füllte dennoch innerhalb von 15 Minuten wieder ein Tütchen mit Kleinplastik.
Naturschutzwart überwacht Reinigung
Kreisbaurätin Madeleine Pönitz, zu deren Dezernat auch die Untere Naturschutzbehörde gehört, erklärte, dass der Naturschutzwart Andreas Nees die Säuberungsaktion überwache. Er werde gegebenenfalls einen Hinweis geben, falls die Maßnahmen nicht ausreichten. Pönitz ist eindeutig: So eine Verunreinigung im Naturschutzgebiet dürfe nicht passieren. Auch bei der Deichschau Ende September werde sich das Naturschutzamt ein Bild von der Situation machen.