Zähl Pixel
Kriegstote

„Aktueller denn je“: Gedenken zum Volkstrauertag im Kreis Stade

Fast 200 Menschen waren bei der Gedenkfeier auf dem Stader Garnisonsfriedhof dabei.

Fast 200 Menschen waren bei der Gedenkfeier auf dem Stader Garnisonsfriedhof dabei. Foto: Landkreis Stade/Christian C. Schmidt

Sie gedachten der Opfer von Krieg und Vertreibung und setzten ein Zeichen für den Frieden: An die 200 Menschen kamen zur Gedenkfeier zum Ehrenmal auf den Garnisonsfriedhof in Stade.

Von Redaktion Sonntag, 19.11.2023, 08:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Landkreis. „Der Gedanke des Volkstrauertages hat nichts von seiner Bedeutung verloren“, sagte Landrat Kai Seefried, der auch Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist. „Im Gegenteil: Er ist aktueller denn je.“

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei der Krieg nach Europa zurückgekehrt, sagte Seefried. Damit nicht genug: „Mit Erschrecken schauen wir auch in diesen Stunden auf die dramatische Lage in Israel und das unendliche Leid dort.“ Der Appell des Landrates: „Lassen Sie uns alle jeden Tag dafür eintreten, dass Krieg und Gewalt keine Antwort ist und dass es sich jeden Tag aufs Neue lohnt, unsere Demokratie zu verteidigen.“

Landrat Kai Seefried eröffnet als Kreisvorsitzender des Volksbundes die Gedenkfeier.

Landrat Kai Seefried eröffnet als Kreisvorsitzender des Volksbundes die Gedenkfeier. Foto: Landkreis Stade/Christian C. Schmidt

Gefallene Soldaten im Zweiten Weltkrieg umgebettet

In diesem Herbst habe der Volksbund ein zentrales Ziel erreicht, berichtete Seefried: Eine Million Kriegstote habe die Friedensorganisation nach dem Ende des Eisernen Vorhangs vor allem in Osteuropa ausgebettet. Damit seien viele Schicksale aufgearbeitet und Familien nach Jahrzehnten ein Ort der Trauer und des Abschieds gegeben worden. Gerade vor diesem Hintergrund zeige sich der Irrsinn der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen.

Seefried erinnerte an den Fall ukrainischer Soldaten, die nördlich von Kiew beim Ausheben einer Stellung auf die Gebeine deutscher Soldaten gestoßen waren. Dort, wo vor Jahrzehnten schon einmal Schützengräben waren, entstünden jetzt neue, stellte der Landrat fest.

„Krieg beginnt immer in den Köpfen – Frieden aber auch“

„Es braucht Orte der Erinnerung“, sagte Stades Superintendent Dr. Marc Wischnowsky in seiner Festansprache. Besonders eindrücklich sei die Geschichte des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane, dessen Bevölkerung 1944 bei einem Massaker der Waffen-SS fast vollständig ermordet wurde. Die Ruinen des Dorfes wurden später zu einem Denkmal erklärt und sind bis heute erhalten – als Teil einer Gedenkstätte.

Auch Familien mit Kindern waren bei der Gedenkfeier auf dem Garnisonsfriedhof dabei.

Auch Familien mit Kindern waren bei der Gedenkfeier auf dem Garnisonsfriedhof dabei. Foto: Landkreis Stade/Christian C. Schmidt

Der Superintendent dankte den Freiwilligen des Volksbundes – und allen anderen Menschen, „die sich für die Erinnerung einsetzen“. Der Kirchenmann betonte: „Krieg beginnt immer in den Köpfen – Frieden aber auch.“ Mit Blick auf die zahlreich anwesenden Schülerinnen und Schüler sagte er: „Ihr seid diejenigen, die für den Frieden arbeiten.“

Stader Schüler gestalten Gedenkfeier zum Volkstrauertrag

Schülerinnen und Schüler der Jobelmannschule um Lehrerin Carola Bardenhagen und ihrem Kollegen Jochen Pankop gestalteten die Gedenkfeier aktiv mit und unterstützten bei der Kranzniederlegung, die Berufsschüler Johanna Bargstedt und Lucas Charles sprachen das traditionelle Totengedenken. Die Bigband des Vincent-Lübeck-Gymnasiums unter der Leitung von Lehrer Frank Münter präsentierten europäische Nationalhymnen. „Ein beeindruckendes Plädoyer für Europa“, lobte Seefried diesen Beitrag. Traditionell spielte auch das Blasorchester Altes Land auf. (st)
Erstmals begleitet die Bigband des Vincent-Lübeck-Gymnasiums die Gedenkzeremonie.

Erstmals begleitet die Bigband des Vincent-Lübeck-Gymnasiums die Gedenkzeremonie. Foto: Landkreis Stade/Christian C. Schmidt

I
Ingrid Merten
21.11.202318:27 Uhr

Über 1400 bestialisch ermordete israelische Zivilisten und nahezu 240 verschleppte Geiseln – das ist die verheerende Bilanz des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober. Das Ausmaß der Massaker ist derart barbarisch, dass man es kaum in Worte fassen kann: Zu Tode vergewaltigte Frauen und enthauptete Babys zeugen von der entmenschlichten Gewalt der islamischen Terroristen. Der Kreisvorsitzende Kai Seefried spricht nur von der dramatischen Lage in Israel und das unendliche Leid dort. Auch die furchtbare Situation in Gaza wird nicht benannt.
Seefried hebt die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hervor, weil 1 Mio. gefallener Soldaten in Osteuropa ausgebettet wurden. Bei Kiew haben ukrainische Soldaten beim Ausheben einer Stellung Gebeine ehemaliger Wehrmachtsoldaten gefunden. Er sagt aber nicht, das die deutschen Soldaten einen Vernichtungskrieg gegen die slawische Bevölkerung führten und Millionen Soldaten, Frauen und Kinder ermordete, ganze Dörfer brandschatzten !!! W. Merten

Weitere Artikel