Aufnahmestopp: Klinik schließt Intensivstation für Neugeborene

Bei sieben Frühchen auf der Intensivstation für Neugeborene ist eine Besiedelung mit dem Bakterium festgestellt worden. Foto: Schwan
Auf der Neugeborenen-Intensivstation des Klinikums Bremerhaven-Reinkenheide ist bei sieben Kindern eine Besiedlung mit Bakterien vom Typ Serratia marcescens festgestellt worden.
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Bremerhaven. Auf der Neugeborenen-Intensivstation (Neonatologie) des Klinikums Bremerhaven-Reinkenheide ist bei mehreren Kindern eine Besiedlung mit Bakterien festgestellt worden.
In enger Abstimmung haben das Klinikum, das Gesundheitsamt Bremerhaven sowie die senatorische Behörde für Gesundheit Maßnahmen festgelegt, mit denen eine weitere Ausbreitung des Bakteriums verhindert werden soll. Die Neonatologie am Klinikum wird vorerst bis zum 8. Oktober keine neuen Patientinnen und Patienten aufnehmen.
Was sollen Schwangere nun bei drohender Frühgeburt tun?
Für Schwangere bedeutet dies: Im Falle von drohenden oder einsetzenden Frühgeburten vor der 36. Schwangerschaftswoche werden Eltern gebeten, sich an die umliegenden Krankenhäuser mit entsprechendem neonatologischen Versorgungsangebot zu wenden.
Im Land Bremen sind dies das Klinikum Bremen-Mitte, das Klinikum Bremen-Nord sowie das Krankenhaus St.-Joseph-Stift. Im näheren niedersächsischen Umland verfügt außerdem das Klinikum Oldenburg über ein solches Versorgungsangebot. Die Versorgung von Geburten ab der 36. Schwangerschaftswoche am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (KBR) ist unverändert gewährleistet.
Um welche Bakterien handelt es sich bei den Neugeborenen?
Bei sieben Neugeborenen ist eine Besiedlung mit Bakterien vom Typ Serratia marcescens festgestellt worden. Serratien kommen in der Umwelt vor und finden sich auch bei vielen Menschen als Bestandteil der Darmflora.
Für gesunde Menschen stellt der Kontakt mit diesen Bakterien in der Regel kein Risiko dar. Bei Menschen mit eingeschränkter oder unterentwickelter Immunabwehr, wie etwa Frühgeborenen, können sie jedoch in einzelnen Fällen auch schwere Infektionen hervorrufen.
Aktuell befinden sich sieben Neugeborene auf der Neonatologie des KBR, bei denen eine Besiedlung mit dem Bakterium festgestellt wurde. In keinem dieser Fälle zeigt sich eine schwere Infektion oder Erkrankung. Bei zwei Kindern wurde eine Bindehautentzündung festgestellt, die antibiotisch behandelt wird.