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Greifvogel

Ausgebüxt: Falke „Hope“ wird vermisst – Sichtung in Harsefeld

Der Lannerfalke "Hope" ist Sonnabend von einem Flug in Hamburg nicht zurückgekehrt.

Der Lannerfalke "Hope" ist Sonnabend von einem Flug in Hamburg nicht zurückgekehrt. Foto: Skyfall_Falknerei

Lannerfalke „Hope“ ist von einem Ausflug nicht zurückgekehrt. Seit vier Tagen ist er schon verschwunden. Seine Spur führt die Falknerin Rieke Wiecker nach Harsefeld.

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Von Anke Settekorn
Mittwoch, 18.09.2024, 13:20 Uhr

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Harsefeld. Rieke Wiecker ist in Sorge: Ihr Lannerfalke „Hope“ ist verschwunden. Schon seit Sonnabend. Zuletzt wurde er am Dienstagabend in Harsefeld gesehen. Jetzt sucht sie im Kreis Stade nach dem Greifvogel - und bittet die TAGEBLATT-Leser um Mithilfe.

Letztes Signal am Sonnabend erhalten

Auf einer Veranstaltung in Hamburg sollte Hope seine Flugkünste zeigen. „Das Gebiet war mit vielen Wohnhäusern recht unübersichtlich. Hope ist hochgestiegen, um sich einen Überblick zu verschaffen, und hat mich dann nicht mehr gesehen“, vermutet die Berufsfalknerin.

Sie hat den Vogel zuletzt am Sonnabendnachmittag gegen 15 Uhr in Hamburg-Niendorf gesehen. „Wenn man einen Menschen zu Hause in ein Auto setzt und ihn dann 60 Kilometer weiter herauslässt, und sagt ‚Finde mal nach Hause‘, dann ist das so ähnlich wie bei Hope gerade“, schildert seine besorgte Besitzerin.

Lannerfalke in Harsefeld gesichtet

Zwar war das Lannerfalken-Männchen am Bein mit einem Sender ausgestattet, doch ein Signal hat Rieke Wiecker schon länger nicht mehr empfangen. Zuletzt aus Niendorf. „Er könnte den Sender verloren haben“, vermutet sie.

Nachdem sie bei Facebook einen Aufruf gestartet hatte, meldete sich jemand bei ihr - Hope sei am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr in Höhe der Buxtehuder Straße in Harsefeld gesehen worden. Deshalb ist die Falknerin aus Marxen (Kreis Harburg) aktuell im Landkreis Stade unterwegs.

Falke Hope ist am Glockenläuten zu erkennen

Der anderthalb Jahre alte Lannerfalke ist etwas größer als eine Taube, aber deutlich kleiner als ein Mäusebussard. Um die Augen hat sein Gefieder auffällige Streifen. „Man erkennt ihn an der Glocke, die bimmelt, wenn er fliegt“, sagt Rieke Wiecker. Während des Flugs seien zudem seine spitz zulaufenden Flügel gut zu erkennen.

Hope suche eher die Nähe zum Menschen. Der Raubvogel könnte sich auf Dächern und in Bäumen am Ortsrand aufhalten, vermutet seine Besitzerin. In den vergangenen Tagen habe er sich abends in Häusernähe aufgehalten. „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er gegen Abend die Menschennähe suchen.“

Hope ist am Glöckchen an seinem Bein und an den auffälligen Augenstreifen zu erkennen.

Hope ist am Glöckchen an seinem Bein und an den auffälligen Augenstreifen zu erkennen. Foto: Skyfall_Falknerei

Bei guten Wetterbedingungen können Lannerfalken bis zu 50 Kilometer zurücklegen. „Hope ist aber eher ein Vogel, der kleinere Kreise zieht“, sagt Rieke Wiecker.

Leichtes Opfer für große Greifvögel

Zwar seien Kälte oder Hunger aktuell kein Problem für den Falken, er könne sich seine Beute in der Luft fangen. Doch Sorgen machen Wiecker andere, größere Greifvögel und Eulen, die es auf den jungen Falken abgesehen haben könnten: „Mit einem Gewicht von nur 600 Gramm ist Hope ein gefundenes Fressen für sie“.

Der Lannerfalke (Falco biarmicus)

Lannerfalken sind vor allem in Südeuropa und Afrika heimisch. Die Raubvögel ernähren sich hauptsächlich von Singvögeln und Insekten, die sie im Flug erbeuten. Ihre Flügel haben eine Spannweite von 100 cm (Männchen) bis 110 cm (Weibchen).

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels waren die Kontaktdaten der Falknerin angegeben. Da der Vogel mittlerweile gefunden wurde, wurde dieser Absatz aus dem Text entfernt.

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