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Kunst

Ausstellung: Farbpfützen und durchsichtige Bilder auf dem Schloss Agathenburg

Einen solchen Farbguss wie hier in Esslingen kreiert Künstler Rainer Splitt auch für den Herrschaftssaal.auf Schloss Agathenburg. Foto: Splitt

Einen solchen Farbguss wie hier in Esslingen kreiert Künstler Rainer Splitt auch für den Herrschaftssaal.auf Schloss Agathenburg. Foto: Splitt

Es ist die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die Claudia Rasztar für das Schloss Agathenburg kuratiert. Dabei wird das Material etwa in Form glänzender Farbpfützen aus Polyurethan zum Blickfänger.

Dienstag, 26.04.2022, 22:00 Uhr

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Vom 1. Mai bis 6. Juni zeigt das Ausstellungsprojekt unter dem Titel „Material im Raum I“ Werke von Emilia Neumann, Franziska Reinbothe, Karolin Schwab und Rainer Splitt. Mit dieser Ausstellung hält nun die kuratorische Handschrift von Claudia Rasztar Einzug ins Schloss, nachdem die Ausstellungsplanung zuvor rund 30 Jahre lang in der Verantwortung von Bettina Roggmann lag.

Die zweiteilige Ausstellungsreihe „Material im Raum“ lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt, der in der zeitgenössischen Kunst von großer Bedeutung ist: Es geht um das Material, aus dem die Werke bestehen. Die ausstellendenKünstler benutzen ihre Werkstoffe nicht als Träger von Inhalten und Motiven, sondern weisen ihnen die Hauptrolle zu.

Eine glänzende Farbpfütze aus Polyurethan spiegelt den Raum, massive Skulpturen aus Gips fesseln das Auge und durchsichtige Bilder regen zum Nachdenken an. Das über 300 Jahre alte Barockschloss war Inspiration für das Ausstellungskonzept: Die ausgestellten Werke nehmen entweder Bezug auf die Materialien, die im Schloss zu finden sind – Gips, Holz, Spiegel – oder stehen im Kontrast zu dem historischen Gebäude.

Ausstellung mit neuer Kuratorin Claudia Rasztar

Bei Franziska Reinbothe wird das Grundgerüst traditioneller Malerei – Leinwand, Keilrahmen, Farbe – selbst zur Kunst. In einer Serie spannt sie über schiefe Keilrahmen hauchdünne Chiffonstoffe, die das Grundgerüst durchscheinen lassen. Rainer Splitt gießt große Mengen an Farbe wie einen glänzenden Teppich auf Böden oder Grasflächen. Seine Farbgüsse reflektieren nicht nur den Raum, sie verändern auch seine Wirkung. Emilia Neumann gießt derweil Werke aus den Baumaterialien Gips und Beton. So entstehen riesige, raumeinnehmende Skulpturen. Karolin Schwabs Arbeiten zielen auf das Vorbeiziehende und Flüchtige. So rückt sie etwa das Fließen von Wasser in den Fokus.

Bei der Ausstellung war der neuen Kuratorin das Begleitprogramm besonders wichtig. Claudia Rasztar ist selbst als Kunstvermittlerin tätig: „Kunst ist eine Inspirationsquelle, die Menschen zusammenbringt. Deshalb haben wir hier im Schloss viele Formate, bei denen man die Ausstellung gemeinsam entdecken kann.“ Neben der klassischen Führung oder dem lockeren Kunstgespräch bei Kaffee und Kuchen zählt dieses Mal ein Workshop dazu. Dabei können Interessierte ab 14 Jahren am Sonnabend, 7. Mai, unter Anleitung von Künstlerin Katja Sattelkau selbst kreativ werden und mit dem ungewöhnlichen Material Nagellack eigene Kunstwerke erschaffen. „Material im Raum II“ ist als zweiter Part vom 19. Juni bis zum 14. August zu sehen. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 2 Euro und für Besucher bis 18 Jahre 50 Cent. (fen)

Das Programm in der Übersicht

Sonntag, 1. Mai, 15 Uhr: Kuratorinnenführung

Sonnabend, 7. Mai, 10.30 bis 13 Uhr: Workshop „alles gelackt“

Sonntag, 8. Mai, 15 Uhr: Kunst, Kaffee & Kuchen

Sonnabend, 4. Juni, 18 Uhr: Art & Aperitif

www.schlossagathenburg.de

Einen Farbguss wie hier kreiert Künstler Rainer Splitt auch für den Herrschaftssaal. Foto: Jose Filemón

Einen Farbguss wie hier kreiert Künstler Rainer Splitt auch für den Herrschaftssaal. Foto: Jose Filemón

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