Bildungsurlaub in Niedersachsen wenig genutzt

Auf einem Kalender ist der Schriftzug „Bildungsurlaub“ zu sehen. Foto: Daniel Naupold/dpa/Illustration
Waldbaden, Spanisch lernen oder digitale Fortbildung - im Norden gibt es ein breites Angebot an Bildungsurlaub. Ein Großteil der Arbeitnehmer lässt diese Chance aber verfallen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Hannover. Nur ganz wenige Arbeitnehmer in Niedersachsen nehmen die Chance auf Bildungsurlaub wahr. Im vergangenen Jahr nutzten 39.958 Menschen im Land die Angebote auf Weiterbildung. Das sind nicht einmal zwei Prozent. Dies geht aus Statistiken des Kulturministeriums in Hannover hervor. Die meisten Bildungsurlauber sind zwischen 50 und 60 Jahre alt und arbeiten in einem Angestelltenverhältnis.
Je größer der Betrieb, umso mehr Mitarbeiter nahmen ihren Anspruch auf jährlich fünf Tage in Anspruch. Beschäftigte können Angebote bis zu zehn Tage in zwei Jahren wahrnehmen. 2018 meldete das Ministerium 43.306 Bildungsurlaube, ein Jahr später 44.076 und im Corona-Jahr 2020 sank die Zahl auf 28.418. 2021 waren es dann 33.824 Teilnehmer.
„Wie zu erwarten war, sind die Teilnehmer-Zahlen in Corona-Zeiten gesunken, haben sich aber weitestgehend erholt“, sagte eine Ministeriumssprecherin. „Das ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass das Ministerium die Durchführung als Online- oder Hybrid-Format genehmigt hat.“
Bei bewilligtem Antrag zahlt der Arbeitgeber den Lohn weiter, während der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin die Seminarkosten trägt. Die Angebote reichen von Italienisch für Anfänger oder Lohn- und Gehaltsabrechnung bis hin etwa zu Gesundheitsthemen. Bildungszeit kann Impulse geben für eine berufliche und persönliche Weiterentwicklung oder gar Neuorientierung. „Die Teilnahmebereitschaft ist nicht so ausgeprägt, wie man sich das wünschen würde“, sagte ein Sprecher, „dabei gibt es sehr attraktive Angebote“.