Bliedersdorfer Wuchergewässer soll zum gepflegten Dorfteich werden

Der zugewucherte Feuerlöschteich beim Museumsdorf in Bliedersdorf. Foto: Werner Heidenreich
Der ehemalige Feuerlöschteich am Rande des Museumsdorfs in Bliedersdorf soll ein Dorfteich werden. Der Verein Bäuerliches Hauswesen Bliedersdorf will das zugewucherte Gewässer instandsetzen und pflegen. Doch so einfach ist das nicht.
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Zwischen dem Museumsdorf und der Dohrenstraße liegt ein Biotop mit dem alten Feuerlöschteich und einer vom Teich getrennten Schilffläche. Der Bach Hummelbeck fließt dicht am Teich vorbei, ist aber nicht mit ihm verbunden; er trennt das Biotop vom Vereinsgelände. Der rund 500 Quadratmeter große Feuerlöschteich wurde früher von der Feuerwehr unterhalten, seit Jahrzehnten wird er aber nicht mehr genutzt.
Das Laub der Weiden und Erlen verrottet im Wasser, der Teich verlandet. Auch die flache Schilf-Fläche kann ihren Zweck als vorgeschalteter Klärteich nicht mehr erfüllen. Das Ufer ist an einer Seite durch Findlinge befestigt, seit 1991 können Besucher von einer Aussichtsplattform aus Wasservögel und Amphibien beobachten.
Geschütztes Biotop: Verein will stillgelegten Löschteich instandsetzen
Der Verein hat die Kosten des Wunschprojektes kalkuliert. Wie der Vorsitzende Rainer Kröger mitteilte, werden für die Entschlickung 11.000 Euro benötigt. Werden zusätzlich die beiden kleinen sanierungsbedürftigen Holzbrücken zur Dohrenstraße und über die Hummelbeck restauriert, lägen die Kosten bei 20.000 Euro.
Der Naturschutzbund (Nabu), Kreisverband Stade, unterstützt und berät den Verein. Wolfgang Ebbinghaus und Hans-Jürgen Feindt haben ein Papier zum Thema Renaturierung erstellt. Darin wird angeregt, dem Verein die Unterhaltung des Biotop-Bereiches zu übertragen. Der Verein soll in enger Abstimmung mit dem Naturschutzamt des Landkreises Stade schonende Gewässer-Unterhaltungsmaßnahmen durchführen; der Status eines geschützten Biotops soll gewahrt bleiben.
Dorfentwicklung „NoBlie“: Fördermittel sollen eingeworben werden
Der Wunsch des Vereins, den Teich zu entschlammen und zu pflegen wird von allen Seiten begrüßt. Auch Bürgermeister Tobias Terne (CDU) spricht sich dafür aus. Angestrebt wird eine Förderung über die Dorfentwicklung „NoBlie“. Wenn der Rat mitzieht, könnte zum jährlichen Förderstichtag am 15. September ein Antrag beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) gestellt werden. Bei einem positiven Bescheid würden 73 Prozent der Kosten durch Fördermittel finanziert – den Eigenanteil würde die Gemeinde tragen.
Das Problem: Wegen der Amphibien muss laut Vorgabe des Naturschutzamts im Februar entschlammt werden. Ein Förderbescheid würde aber erst im März/April eintreffen. Kröger hofft deshalb, dass eine Sondergenehmigung möglich ist. Auch darüber sei gesprochen worden, bestätigt Bürgermeister Terne.
Enge Abstimmung mit Naturschutzamt des Kreises nötig
Gespräche mit Vertretern der Gemeinde und Verwaltung haben stattgefunden, bei der Online-Konferenz des Kompetenzteams wurde das Projekt kürzlich vorgestellt. Auch das Naturschutzamt wurde eingeschaltet. Bei ihrem nächsten Treffen werden sich nun der Rat und die „NoBlie“-Arbeitsgruppen darüber verständigen, ob das Projekt Priorität haben soll.
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Wie in dieser Grafik könnte der Dorfteich nach der Entschlickung aussehen. Grafik: Werner Heidenreich