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Fleischersatz

Burger King eröffnet weiteren Preiskampf der Fast-Food-Ketten

Die Schnellrestaurantkette Burger King verschärft mit Preissenkungen für Veggie-Gerichte den Wettbewerb.

Die Schnellrestaurantkette Burger King verschärft mit Preissenkungen für Veggie-Gerichte den Wettbewerb. Foto: Carsten Hoefer/dpa

Fleischersatz etwa aus Soja oder Erbsen ist im Trend, aber in der Regel teurer als das Original von Rind, Schwein oder Huhn. Doch der Wettbewerb wird schärfer. Eine Fast-Food-Kette prescht vor.

Von Carsten Hoefer Dienstag, 05.03.2024, 07:50 Uhr

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Die Schnellrestaurantkette Burger King verschärft mit Preissenkungen für Veggie-Gerichte den Wettbewerb um Marktanteile in der Branche. Die mit gut 750 Restaurants nach McDonald‘s zweitgrößte Burgerkette in Deutschland bietet ab diesem Monat pflanzenbasierte Produkte jeweils zehn Cent günstiger als die vergleichbaren fleischbasierten Produkte an. „Wir wollen den Impuls setzen, dass mehr Gäste probieren, ob ihnen pflanzenbasiert nicht auch schmeckt“, sagte Geschäftsführer Jörg Ehmer am Dienstag.

Fleischersatzprodukte aus Soja, Erbsen oder Weizen sind kein Nischenprodukt mehr. Die Produktion ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge wurden 2022 gut 104 000 Tonnen Fleischersatzprodukte in Deutschland hergestellt – 6400 Tonnen mehr als ein Jahr zuvor. In aller Regel sind die Produkte teurer als das jeweilige Original von Rind, Schwein oder Huhn. Im Einzelhandel hatte die Supermarktkette Lidl im Herbst die Preise ihrer veganen Eigenmarke für Veggieprodukte auf das Niveau der jeweils vergleichbaren Fleischprodukte gesenkt.

Rechnet sich der Veggie-Burger für McDonald‘s & Co.?

Das wirtschaftliche Kalkül bei Burger King beruht nicht auf der Gewinnspanne des einzelnen Gerichts, sondern auf der Annahme, dass mehr Gäste kommen. „Das hat nichts mit der Preiskalkulation zu tun. Da geht es nicht um Gewinnoptimierung, sondern um ein klares Signal“, sagte Ehmer.

Zahlen zu den jeweiligen Umsatzanteilen von pflanzenbasierten und Fleischprodukten nennt das Unternehmen nicht. „Aber wenn beispielsweise eine Gruppe kommt, können Vegetarier pflanzenbasierte Gerichte bestellen und die anderen Fleisch. Wir sehen, dass die Wahlmöglichkeit mehr Gäste anspricht.“

Der seit Dezember amtierende Ehmer war zuvor Chef von Apollo Optik. Der Manager relativierte das 2019 verkündete Ziel rascher Expansion auf 1000 Filialen – damals noch mit anderem Mehrheitsgesellschafter.

„Wir haben derzeit über 750 Restaurants in Deutschland. Ich bin noch nie ein Fan der Jagd nach reinen Expansionszahlen gewesen. Ich widerrufe die Zahl 1000 nicht, aber ich möchte sie auch nicht an ein festes Zieldatum knüpfen“, sagte Ehmer. „Wichtiger ist für uns aktuell die Aufwertung und Optimierung unserer Standorte. Hier investieren wir viel Geld.“

Burger King Deutschland betrieb Ende vergangenen Jahres 145 Restaurants auf eigene Rechnung. 610 wurden von Franchisenehmern geführt. Mehrheitsgesellschafter ist die US-Investorengesellschaft McWin Capital Partners. (dpa)

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