Buxtehude ist auf dem Weg zur Foodsharing-Stadt

Ein öffentlich zugänglicher Ort - wie hier in Frankfurt - wo man übrig gebliebene Lebensmittel abgeben oder mitnehmen kann: In Buxtehude wird nach einem passenden Standort noch gesucht. Foto: Helmut Fricke/dpa
Buxtehude wird Foodsharing-Stadt. So hat es der Rat bereits im vergangenen Herbst beschlossen. Langsam kommt Bewegung in das Projekt.
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Etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen nach Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft pro Jahr in Deutschland im Müll. Der Großteil - 59 Prozent - der Lebensmittelabfälle entsteht in privaten Haushalten. Etwa 78 Kilogramm Lebensmittel werden dort pro Person und Jahr weggeworfen. Foodsharing will dagegen vorgehen.
Die Bewegung ist im Jahr 2012 gestartet. Neben Privatpersonen, die sich gegen Lebensmittelverschwendung engagieren, gibt es auch Foodsharing-Städte. Die Bewegung Foodsharing-Städte möchte nach eigenen Angaben „eine Plattform bieten, um Aktivitäten, die über das Lebensmittelretten hinaus gehen, darzustellen, und die Zusammenarbeit mit lokalpolitischen Akteurinnen fördern“.
Foodsharing seit 2012 - Suche nach einem „Fairteiler“ läuft in Buxtehude
Der Rat der Stadt Buxtehude hat im vergangenen Jahr beschlossen, dass Buxtehude Foodsharing-Stadt werden soll. Die Entscheidung ging zurück auf einen Antrag der Grünen- und der SPD-Fraktion sowie der Gruppe Die Linke/Die Partei. Die Stadtverwaltung soll die örtliche Foodsharing-Botschafterin dabei unterstützen, ein Konzept zu entwickeln, damit Buxtehude Foodsharing-Stadt werden kann.
Außerdem soll die Stadt bei der Suche nach passenden Räumen für einen öffentlichen „Fairteiler“ behilflich sein. So der Beschluss. Wer sich bei Foodsharing engagiert, tut dies ehrenamtlich. Für die Stadt entstehen keine finanziellen Verpflichtungen.
„Fairteiler“ sind öffentlich zugängliche Orte, an denen übrig gebliebene Lebensmittel abgestellt oder mitgenommen werden können. Dies können sowohl Lebensmittel sein, die sogenannte „Foodsaver“ von Betrieben abholen, als auch Lebensmittel von Privatpersonen.
Hygiene-Regeln und eigenes Risiko
Die Gestaltung von „Fairteilern“ ist unterschiedlich: An manchen Orten gibt es nur ein Regal, an anderen einen Kühlschrank. Die Nutzer des „Fairteilers“ tauschen auf eigenes Risiko; Foodsharing gibt aber einige Hygiene-Regeln vor.
Die Suche nach geeigneten Standorten für einen „Fairteiler“ laufe derzeit, teilt die Stadtverwaltung auf Nachfrage mit. Aktuell könnten noch keine konkreten Orte genannt werden, da es noch Abstimmungsbedarf gebe.
Die gemeinsame Motivationserklärung - eine Voraussetzung, um Foodsharing-Stadt zu werden - wurde im Juni von der Bürgermeisterin und Foodsharing unterzeichnet. Aktuell laufen Gespräche mit möglichen weiteren Kooperationspartnern, so die Verwaltung. In Buxtehude und Umgebung gibt es bereits aktive „Foodsaver“, die Lebensmittel bei Betrieben abholen.