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Arbeitgeber entlasten

Connemann regt Aus für Reformationstag als Feiertag an

Gitta Connemann (CDU), Bundesvorsitzende der MIT und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium.

Gitta Connemann (CDU), Bundesvorsitzende der MIT und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die Abschaffung von Feiertagen wird immer wieder gefordert, um das Arbeitsvolumen zu erhöhen. Nun wagt eine CDU-Politikerin einen neuen Vorstoß.

Von dpa Mittwoch, 08.10.2025, 14:50 Uhr

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Berlin . Die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Gitta Connemann (CDU), bringt eine Abschaffung des Reformationstages als gesetzlichen Feiertag ins Spiel. „Können wir uns bestimmte Dinge noch erlauben, die Leistungsfähigkeit kosten?

Da schaue ich mir etwa den Reformationstag an, bei dem auch bei uns im evangelisch geprägten Niedersachsen die Kirchen leer sind“, sagte die CDU-Politikerin „Table.Briefings“.

Connemann will Arbeitgeber entlasten

Der Reformationstag am 31. Oktober ist gesetzlicher Feiertag in neun Bundesländern, und zwar in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen.

Connemann, die auch Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist, forderte ferner von der Politik, die Arbeitgeber bei den Gesundheitskosten entlasten.

„Wir müssen die telefonische Krankschreibung endlich wieder abschaffen“, sagte Connemann. Sie erleichtere die „Bettkantenentscheidung nicht in Richtung des Arbeitsplatzes, sondern in Richtung des Kissens“.

Es sei doch sehr auffällig, dass die Kosten bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall trotz einer Rekordquote beim Homeoffice innerhalb von drei Jahren um mehr als zehn Prozent gestiegen seien und die Zahl der Krankschreibungen im europäischen Vergleich überproportional hoch sei. Die Lohnfortzahlung koste die Betriebe inzwischen 82 Milliarden Euro pro Jahr.

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Wolfgang Ciminski
09.10.202506:00 Uhr

... wenn die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung die eigentliche Absicht von Frau Connemann gewesen ist (was auch m. E. überfällig ist, um Kosten aus dem System zu bekommen), dann hat sie das extrem smart mit der plakativen Reduzierung von Feiertagen verknüpft.
Letztes ist m. E. nicht zielführend, handelt es sich hier um einen evangelischen Feiertag. Sollen die katholisch geprägten Bundesländer erst einmal auf das Feiertagsniveau der anderen reduziert werden. Mit solch einer Initiative würde dann nationalweit nur wieder polarisiert werden ("Norden gegen Süden" , bzw. "wer zahlt am meisten in den Länderfinanzausgleich", usw.) .

Bei einer "Feiertagsdiskussion" bekommt man jedoch garantiert Gehör. Aber wen interessiert schon das eher dröge Thema 'telefonische Krankschreibung'? Die 2 Themen hat sie sehr clever miteinander verwoben.

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