Das bietet der Advent im Goldap-Museum

Seit 70 Jahren besteht die Patenschaft des Landkreises Stade mit dem ehemaligen Landkreis Goldap in Ostpreußen, heute ein Teil Polens. Der Patenschaft widmet sich ein Museum in In der Adventszeit gibt es dort zwei besondere Veranstaltungen.
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Ehrenamtliche der Kreisgemeinschaft Goldap betreiben das Museum in einem Gebäude des Landkreises an der Harsefelder Straße 44a in Stade. Allen voran das Ehepaar Annelies und Gerhard Trucewitz aus Mittelnkirchen ist hier aktiv. 2004 hat es die Museumsarbeit verantwortlich übernommen, damals noch in kleineren Räumlichkeiten in einem Kreis-Gebäude an der Großen Schmiedestraße. 2010 erfolgte der Umzug in die Harsefelder Straße. Während sich Annelies Trucewitz vornehmlich um die Ausstellungen kümmert, hat sich ihr Mann Gerhard auf die Archivarbeit spezialisiert.
Das Patenschaftsmuseum zeigt eine umfangreiche Sammlung zur 400-jährigen Geschichte sowie zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben im Kreis Goldap bis 1945. Die Ausstellung „Goldap und Stade nach 1945“ dokumentiert die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland in der Nachkriegszeit bis zum Beitritt Polens zur EU am Beispiel von Goldap und Stade. Auch Jugendbegegnungen und Hilfstransporte aus dem Kreis Stade in die Region Goldap werden thematisiert. Zeitzeugenberichte sind auf Filmclips zu sehen. Die Bibliothek mit Schwerpunkt Ostpreußen und Deutsche Geschichte ist eine Freihandbibliothek. Schüler und Studenten nutzen sie für ihre Hausarbeiten, Familienforscher finden hier umfangreiche Fachliteratur. Der Landkreis hat einen Film über das Museum produzieren lassen, der vor allem Jugendliche zu einem Besuch animieren soll. Das Video ist auf den Social-Media-Kanälen des Landkreises zu sehen.
Vorträge zur Vergangenheit
Geöffnet hat das Museum mittwochs von 13 bis 16.30 Uhr und nach Vereinbarung. Das Ehepaar Trucewitz ist erreichbar per Telefon (04141/7977537 und 04142/3552) sowie per E-Mail (museum@goldap.de).
Am zweiten Adventssonntag (4. Dezember) präsentiert Referent Daniel Schwarz ab 15 Uhr in einem Fotovortrag mit dem Titel „Faszination Hirschberger Tal“ Eindrücke einer Reise durch Schlesien. Er nimmt das Publikum mit auf eine Entdeckungstour an den Fuß des Riesengebirges. Gezeigt werden Schlösser, Herrenhäuser, Burgen und faszinierende Natur - verbunden mit deutscher und österreichischer Vergangenheit. Es handelt sich um eine der ältesten Tourismusregionen Mitteleuropas, die bis 1945 im früheren deutschen Schlesien lag und heute zu Polen gehört. Der Eintritt ist frei, aufgrund der begrenzten Plätze wird eine Anmeldung per Telefon oder E-Mail empfohlen.
Am dritten Adventssonntag (11. Dezember) wird von 11 bis 17 Uhr Programm geboten. Los geht es mit einem Posaunenkonzert und für die jungen Museumsbesucher mit der Aktion „Elche suchen im Goldap“. Um 14.30 Uhr gibt es einen bebilderten Vortrag zum Thema „Der Elch in Ostpreußen - Vom Wild- zum Symboltier“. (st)
Hintergrund
Der Landkreis Stade hat 1952 die Patenschaft für den ostpreußischen Landkreis Goldap übernommen. Dieser bestand von 1818 bis 1945. Viele Menschen aus dem Kreis Goldap hatten nach schrecklichen Kriegsjahren im Landkreis Stade eine neue Heimat gefunden. Mitten in der Stader Innenstadt, am Platz am Sande, standen einst Baracken, in denen die Vertriebenen aus Goldap aufgenommen wurden.

Annelies Trucewitz zeigt Landrat Kai Seefried die Ausstellung im Patenschaftsmuseum. Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke

Annelies Trucewitz zeigt Landrat Kai Seefried die Ausstellung im Patenschaftsmuseum. Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke

Annelies und Gerhard Trucewitz mit Landrat Kai Seefried in der Bibliothek des Museums. Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke

Annelies Trucewitz zeigt Landrat Kai Seefried die Ausstellung im Patenschaftsmuseum. Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke