Das sind die unfairsten und fairsten Teams im Kreis Stade

Karten, Nichtantreten und Strafen gegen Teamoffizielle zählen mit beim Fairness-Quotienten im Niedersächsischen Fußballverband (NFV). Foto: Michael/dpa
Wer sind die fairsten Fußballer in Niedersachsen? Der NFV hat seine Halbzeit-Wertung veröffentlicht. Drei Bezirksligisten aus dem Kreis gehören zu den braveren Kickern auf dem Platz. Die unfairste Mannschaft ist dennoch erfolgreich.
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Landkreis Stade. Niedersachsenweit gilt die Regionalliga Nord mit acht Teams aus dem NFV als „härteste Liga“. 342 Gelbe Karten verteilen sich auf 132 Spiele - dazu gab es zehnmal Gelb-Rot und ebenso häufig die glatte Rote Karte. Die SV Drochtersen/Assel ist von den Niedersachsenteams jedoch das fairste, wie aus der Halbzeitwertung des VGH Fairness- Cups 2023/24 hervorgeht. Bis zum vergangenen Spieltag gab es für D/A keinen Platzverweis. Das hat sich nun geändert. In der Halbzeitstatistik rangiert D/A mit 37 Gelben Karten in 17 Spielen. Das reicht über alle Ligen mit NFV-Bezug zu Platz 353 von 945.
Die dritte D/A-Vertretung kommt da auf deutlich bessere Quoten. Der Bezirksligist ist hinter Ligakonkurrent Ahlerstedt/Ottendorf II das zweitfairste Team aus dem Landkreis Stade.
Top 3 der fairsten Teams aus dem NFV Stade
- SV Ahlerstedt/Ottendorf II (Bezirksliga Lüneburg) - 14 Spiele, 23 Gelbe, 0 Gelb/Rot, 0 Rot - Wert: 1,64 (Platz 116)
- SV Drochtersen/Assel III (Bezirksliga Lüneburg) - 16 Spiele, 25 Gelbe, 1 Gelb/Rot, 0 Rot - Wert: 1,75 (Platz 153)
- FC Oste/Oldendorf (Bezirksliga Lüneburg) - 17 Spiele, 26 Gelbe, 0 Gelb/Rot, 1 Rot - Wert: 1,82 (Platz 192)
Im bereits zum 32. Mal ausgetragenen VGH-Fairness-Cup - von der Kreis- bis zur Bundesliga - werden Gelbe Karten mit je einem, Gelb-Rote Karten mit je drei und Rote Karten mit je fünf Strafpunkten geahndet. Zusätzlich schlagen Sportgerichtsurteile oder das Nichtantreten von Mannschaften mit zehn Zählern zu Buche.
Neu seit der vergangenen Saison: Auch Strafen gegen Teamoffizielle fließen in die Wertung ein. Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergibt den Fairness-Quotienten. Dieser ist bei drei Teams aus dem Kreis Stade besonders hoch:
Top 3 der unfairsten Teams aus dem NFV Stade
- MTV Hammah (Bezirksliga Lüneburg) - 16 Spiele, 40 Gelbe, 2 Gelb/Rot, 4 Rot - Wert: 4,1 (Platz 911)
- TuSV Bützfleth (Kreisliga Stade) - 17 Spiele, 56 Gelbe, 0 Gelb/Rot, 2 Rot - Wert: 3,88 (Platz 896)
- TuS Jork (Kreisliga Stade) - 15 Spiele, 36 Gelbe, 3 Gelb/Rot, 2 Rot - Wert: 3,66 (Platz 865)
Demnach sind nur 34 Mannschaften noch unfairer als der MTV Hammah, dem der sportliche Erfolg jedoch recht gibt. Der MTV ist in der Bezirksliga Dritter. Insgesamt hat das Trio aber einen Anteil daran, dass Stade als Fußballkreis stark abgerutscht ist.
Im Halbzeitranking liegt Stade nur noch auf dem 27 von 32 Rängen. In bislang 476 Spielen zeigten die Schiedsrichter 1015 Gelbe Karten, 32 Mal Gelb-Rot und 31 direkte Platzverweise. Zum Abschluss der vergangenen Spielzeit lag Stade noch auf dem elften Platz. Damals gab es bis zum Saisonende 35 Rote Karten. Diese Marke haben die Fußballer nun zur Halbzeit schon fast erreicht.
Celle soll sich hinterfragen - Harburg vorbildlich
Während der Fußballkreis Celle zum achten Mal in Folge das Schlusslicht bildet, geht es im NFV-Kreis Harburg deutlich fairer zu. Die Harburger sind erstmals an der Spitze und stellen auch das fairste Team: Der TSV Auetal sah in seinen ersten 13 Saisonspielen lediglich sechs Gelbe Karten. „Ich bin ein großer Fan davon, dass Spiele fair bestritten werden“, sagt Jaro Mencke. Ein Niedersachsenmeistertitel wäre laut des Leiters der Herren-Fußballabteilung etwas Besonderes.
Kann der TSV seine fairen Auftritte in der Rückrunde fortsetzen, erhält das Team einen Preis: Der Sieger des VGH Fairness-Cups wird mit einer festlichen Ehrung und einem Trainingslager im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen belohnt. Das zweitplatzierte Team darf sich auf einen Sportartikelgutschein im Wert von 2000 Euro freuen und die drittplatzierte Mannschaft erhält einen Gutschein über 1500 Euro. Zusätzlich werden die fairsten Mannschaften in ihren Regionaldirektionen ausgezeichnet.
Halbzeit im VGH Fairness-Cup 2023/24
Der TSV Auetal hat derzeit einen Fairness-Quotienten von 0,46. Ebenfalls mit einer Null vor dem Komma warten in dieser Saison niedersachsenweit bisher neun weitere Teams auf, darunter ESV Wolfsburg (0,67), FC Höherberg (0,73) und TSV Gut Heil Bassen (0,85).
Für eine Prämie nicht infrage kommt der FC Merkur Hattorf aus der Kreisliga Göttingen-Osterode. Mit einem Quotienten von 6,14 stellen die Hattorfer das abgeschlagene Schlusslicht im Fairness-Ranking. Ihre Bilanz aus 14 Spielen: 53 Gelbe, sechs Gelb-Rote und drei Rote Karten. Aber auch der SV Veltheim (Kreisliga 2 Nordharz, 5,33), der SC Rinteln (Bezirksliga 3 Hannover, 5,27) und der MTV Eintracht Celle (Kreisliga Celle, 5,25) müssen laut NFV angesichts einer 5 vor dem Komma ihre Einstellung hinterfragen.