Deichabbruch nahe der B73-Brücke - Weitere Schäden an der Oste entdeckt

Die Arbeiten zur Stabilisierung des Oste-Ufers bei Hechthausen haben begonnen. Foto: Lange
Selbst für Experten des Deichverbandes und vom Land kam das Geschehen überraschend, als Teile des Ufers in Wasser abrutschten. Aber Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Am Oste-Ufer in Hechthausen sind die Stabilisierungsarbeiten nach den massiven Uferabbrüchen angelaufen.
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Von Egbert Schröder
Zwar gibt es entlang der Oste an einigen anderen Stellen Hinweise auf mögliche Probleme bei der Deichbefestigung, doch der Abschnitt, der sich ganz in der Nähe der B73-Brücke befindet, hatte bei den regelmäßigen Kontrollen am Deich und von der Oste aus nicht die höchste Priorität. Das änderte sich allerdings schlagartig, als plötzlich Teile des Ufers ins Wasser abrutschten.
Zuständig für die Ufersicherung ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der eng mit dem Hemmoorer Oste-Deichverband zusammenarbeitet und auch die Arbeiten in Hechthausen organisiert.
Weitere Pfahlwände müssen saniert werden
Es wird wohl nicht der letzte Einsatz bleiben: „Der Zustand der vorhandenen älteren Pfahlwerke (30 Jahre und älter) an der Oste wird schlechter. Viele Pfahlwände haben keine Rückverankerung, was zu Problemen führt. Die Pfahlwände müssen in den nächsten Jahren nach und nach saniert oder neu errichtet werden. Man kann nicht auf sie verzichten, da angesichts der Wassertiefen keine anderen Sicherungsmaßnahmen infrage kommen“, hatte der Ostedeichverband-Geschäftsführer Torsten Ratzke im Dezember auf einer Verbandsversammlung erklärt.
Rund 20 Schadstellen entlang der Oste gezählt
Besonders betroffen seien die Kurven- und Pralluferbereiche. Bei einem Prallufer handelt es sich um gekrümmt verlaufende Zonen der Oste, auf die die Fließrichtung eines Gewässers gerichtet ist. Angesichts des Wasserdrucks könne es dort zu sogenannten „Auskolkungen“ kommen.
Ratzke hatte auf der Versammlung von rund 20 „Schadstellen“ entlang der Oste gesprochen, die man nach und nach in Angriff nehmen müsse. Ob dafür die pro Jahr vom Land zur Verfügung gestellten 500.000 Euro reichen würden, bezweifelte er allerdings.
Elf Meter lange Pfähle werden gerammt
Das Sicherheitsrisiko bei Hechthausen wird jetzt durch das Rammen von elf Meter langen Pfählen in den Grund der Oste beseitigt, die quasi eine Wand darstellen. Im nachgelagerten Bereich wird der Hohlraum zum Ufer mit Kleiboden und Erde aufgefüllt und es erfolgt die Rückverankerung zum Ufer.