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Handball-Bundesliga

Der BSV hat eine neue Kapitänin

Liv Süchting möchte „Emotional Leader“ sein.

Liv Süchting möchte „Emotional Leader“ sein.

Nach dem Abgang von Katharina Filter brauchte der Buxtehuder SV eine neue Kapitänin. Im Trainingslager in Bensheim bestimmte Trainer Dirk Leun nun ihre Nachfolgerin.

Von Tim Scholz Sonntag, 14.08.2022, 14:44 Uhr

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Für Leun war es nach eigener Aussage eine eindeutige Entscheidung: „Liv war für mich die einzige Spielerin, die für das Amt infrage kommt.“ Liv Süchting, 22 Jahre alt, Rückraumspielerin und Abwehrchefin, sei mittlerweile eine gestandene Handballerin, habe ein gutes Standing in der Mannschaft und identifiziere sich zu 100 Prozent mit dem Verein.

Und noch etwas kommt hinzu: „Sie hat sich von ihrer Persönlichkeit stark entwickelt“, sagt Leun. Der BSV-Trainer glaubt, dass das auch mit ihren Erfolgen in der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft zusammenhänge. Süchting hat zuletzt die Welt- und Europameisterschaft sowie die World Games gewonnen.

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Süchting wurde in dieser Woche im Trainingslager in Bensheim zur Kapitänin ernannt und ist damit Nachfolgerin ihrer früheren Mitbewohnerin Katharina Filter, die im Sommer nach Kopenhagen gewechselt ist. „Ich freue mich, das ist eine große Ehre. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, aber keine Angst“, sagt sie. Nur in ihrem Jugendverein sei sie bisher Co-Kapitänin gewesen.

Süchting, geboren in Nienburg (Weser), spielt seit 2018 beim Buxtehuder SV, debütierte ein Jahr später in der Bundesliga und wurde zur Abwehrchefin. Bisher hat die 1,84 Meter große Handballerin 61 Bundesliga-Spiele für den BSV bestritten und 147 Tore erzielt. In der vergangenen Saison verpasste sie kein einziges Spiel. Ihr Vertrag läuft bis 2024.

Süchting als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer

Was genau auf Süchting zukommt, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Was feststeht: Süchting wird den BSV anführen, das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer sein. „Ich muss alles im Auge behalten“, sagt sie: Gespräche mit dem Trainer führen, mit Mitspielerinnen sprechen, die nicht glücklich wirken, die Mannschaft nach außen vertreten, Vorbild sein. Auf dem Spielfeld will Süchting „Emotional Leader“ sein und an der neuen Aufgabe wachsen.

Über die sportlichen Ziele für die neue Saison spricht Süchting vier Wochen vor dem Bundesliga-Auftakt noch nicht, „das wäre zu früh“, sagt sie. Die ersten Vorbereitungsspiele haben schließlich offenbart, dass der Vorjahres-Dritte noch einige Probleme hat. „Das war ein heftiger Hallo-Wach-Effekt. Es ist nicht so einfach, die neuen Spielerinnen zu integrieren“, sagt sie.

Aufgrund dieser Probleme führte Süchting im Trainingslager bereits ein Gespräch mit dem Mannschaftsrat. Gewählt wurden Torhüterin Marie Andresen, Teresa von Prittwitz und Isabelle Dölle. Der Mannschaftsrat vertritt das Team gegenüber dem Trainer und dem Management und beschäftigt sich auch mit organisatorischen Angelegenheiten.

Liv Süchting. Foto: Stefan Michaelis

Liv Süchting. Foto: Stefan Michaelis

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