Der Landkreis Stade ließ 55 Brücken unter die Lupe nehmen

Mit einem Spezialfahrzeug wird die Arbeitsbühne für die Prüfingenieure unter der Lühebrücke in Position gebracht. Foto: Landkreis/Christian C. Schmidt
Der Landkreis Stade hat in diesem Jahr 55 Bauwerke prüfen lassen. In dieser Woche wurde die Lühebrücke, die über das Sperrwerk an der Elbe führt, untersucht.
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Landkreis. Mit Hilfe eines Spezialfahrzeugs ist in dieser Woche die Lühebrücke für die Kreisstraße 39, die über das Sperrwerk an der Elbe führt, untersucht worden. Die Arbeitsbühne des Fahrzeugs verschaffte den Ingenieuren Einblick in alle Winkel des Bauwerks.
55 Bauwerke wurden in diesem Jahr geprüft
Im Zuge der aktuellen Brückenprüfungen ließ der Landkreis Stade in diesem Jahr 55 Bauwerke streng unter die Lupe nehmen. Alle Brücken sind befahrbar. Sperrungen könnten allerdings im Zuge von Sanierungsarbeiten erfolgen.

Bauingenieurin Katharina Brumme vor der Lühebrücke. Foto: Landkreis/Christian C. Schmidt
„Alle sechs Jahre müssen - wie in diesem Jahr - sogenannte Ingenieurbauwerke, dazu zählen auch Brücken mit einer lichten Weite von zwei Metern, auf Dauerhaftigkeit, Stand- und Verkehrssicherheit untersucht werden“, teilt Bauingenieurin Katharina Brumme vom Landkreis Stade in einer Pressemitteilung mit. Diese Hauptprüfungen finden nach einer bundeseinheitlichen Norm statt und werden von zertifizierten, externen Bauwerksprüfern durchgeführt.

Ingenieure bei der Untersuchung der Brücke über den Heidbeck (Ostumgehung Stade/K30). Foto: Landkreis/Christian C. Schmidt
Nicht nur Hightech ist im Einsatz: Mit Hammern klopfen die erfahrenen Spezialisten die Brücken ab, um Material oder Hohlräume zu erkunden. Sie vermessen mit Spezialschablonen die Bauwerke, um Auffälligkeiten wie Risse zu dokumentieren.
Auswertungen erfolgen in den nächsten Wochen und Monaten. Zusätzliche Prüfungen erfolgen alle drei Jahre. Besichtigt werden die Bauwerke auf jeden Fall jährlich.

Tempo 50 zum Schutz der Autofahrer und der Brücke über die Schwinge im Zuge der K1 bei Fredenbeck. Die Sanierung soll in diesem Jahr erfolgen. Foto: Landkreis/Christian C. Schmidt
So viel ist schon jetzt klar: Zu den Bauwerken mit den größten Schäden zählt die Schwingebrücke im Zuge der K1 zwischen Fredenbeck und Schwinge. Sie soll in diesem Jahr saniert werden.
Ingenieurin Brumme: „Schäden an den Bauwerken entstehen mit der Zeit und durch die zunehmende Belastung. Die meisten Bauwerke des Landkreises Stade sind aus den 60er und 80er Jahren.
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Selbst die jüngste Brücke vom Landkreis ist inzwischen zehn Jahre alt. Durch die Belastung und den ständigen Witterungseinfluss entstehen Abnutzungen an den einzelnen Bestandteilen. Der am häufigsten durchgetauschte Bestandteil ist der Fahrbahnbelag.“
Die ältesten Bauwerke stammen aus dem Jahr 1928
Bauwerke, für die der Landkreis als Straßenbaubehörde die Verantwortung trägt, sind nicht nur Brücken, sondern auch Troge, Lärmschutz- und Stützmauern; die ältesten stammen aus dem Jahr 1928.
Zurück zur Lühebrücke: „Die Querung im Zuge der Kreisstraße 39 an der Lühemündung besteht eigentlich aus drei Brücken“, weiß Ingenieurin Brumme. Zwei Vorlandbrücken aus Stahlbeton führen auf beiden Seiten an die eigentliche Klappbrücke aus Stahl heran.
Insgesamt ergibt sich eine Länge von 82,70 Metern und eine maximale Höhe von rund 8,80 Metern über Normalhöhennull (etwa der Wasserstand zwischen Hoch- und Niedrigwasser). Wenn der Schiffsverkehr auf der Lühe sich im Herbst beruhigt, werden hier und andernorts noch Taucher das Bauwerk inspizieren. (sal)
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