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Wohnungsbau

Dickes Auftragsplus für Bauhauptgewerbe in Hamburg

Wer eine Immobilie kaufen will, muss wieder mit deutlich gestiegenen Zinsen rechnen.

Wer eine Immobilie kaufen will, muss wieder mit deutlich gestiegenen Zinsen rechnen.

Die Auftragslage im Hamburger Bauhauptgewerbe hat sich im vergangenen Jahr stark entwickelt. Insgesamt sind Eingänge im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro verzeichnet worden.

Donnerstag, 23.03.2023, 06:00 Uhr

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Wie das Statistikamt Nord mitteilte, entspreche das einem Plus von knapp 44 Prozent gegenüber 2021. Preisbereinigt - also unter Einbeziehung der Inflation - bleibe noch eine Steigerung um 22,3 Prozent. Die Statistiker hatten nach eigenen Angaben 130 Betriebe mit jeweils über 20 Beschäftigten erfasst, sieben mehr als im Vorjahr.

Besonders deutlich zugelegt habe der öffentlichen Tiefbau etwa zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur oder beim Brückenbau. Dort habe sich der Wert der Auftragseingänge im vergangenen Jahr auf 573 Millionen Euro fast vervierfacht. Die Aufträge im Straßenbau seien dagegen preisbereinigt um 2,7 Prozent gegenüber 2021 zurückgegangen.

Der baugewerbliche Umsatz stieg den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um 14,6 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der Preissteigerungen sei er jedoch insgesamt um 1,9 Prozent gesunken. Den größten Anstieg gab es den Statistikern zufolge mit einem Plus von preisbereinigt 20,2 Prozent im Tiefbau, wenn man den Straßenbau außen vor lässt. Im Hochbau lagen die Umsätze dagegen mit einem Minus von 6,6 Prozent preisbereinigt unter jenen von 2021.

Auftragsminus beim Wohnungsbau im Norden - Vermieter in Sorge

Das Bauhauptgewerbe in Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr dagegen deutlich weniger Aufträge erhalten. Preisbereinigt - also unter Einbeziehung der Inflation - kam es zu einem Rückgang von 7,7 Prozent. Wie das Statistikamt Nord am Mittwoch mitteilte, gab es das größte Minus im Wohnungsbau, wo der Wert der Auftragseingänge um 16,1 Prozent einbrach. Selbst ohne Berücksichtigung der Preissteigerungen ergab sich hier ein Rückgang um 3,4 Prozent.

Insgesamt warben die größeren Betriebe im Bauhauptgewerbe im vorigen Jahr Aufträge im Wert von gut 2,8 Milliarden Euro ein. Ohne Einschluss der Teuerung bedeutete dies ein Plus von sieben Prozent. Die Umsätze stiegen um 19,1 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro, preisbereinigt betrug der Anstieg noch 2,3 Prozent. Die Statistik erfasste 397 Betriebe mit jeweils mindestens 20 Beschäftigten.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen wertete den Auftragsrückgang beim Wohnungsbau als weitere Hiobsbotschaft. Die Landesregierung habe richtigerweise die Fördermittel für den Bau von Sozialwohnungen deutlich erhöht, sagte Direktor Andreas Breitner. "Jetzt muss auch in den Kommunen ein Ruck durch das Land gehen." Sie müssten mehr Bauland ausweisen und die Bauämter den Turbo einschalten. "Ich bin mir sicher, dass viele Bürgermeister in Schleswig-Holstein die Lage für genauso besorgniserregend halten wie wir als soziale Vermieter", sagte Breitner. "Sie sollten daher - und sei es nur vorübergehend - den Bau bezahlbarer Wohnungen zur Chefsache machen."

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